Ein Befreiungsschlag ist das 0:0 gegen Dänemark nicht, jedoch sieht Murat Yakin beim Gastspiel in Kopenhagen «viel Positives». Ein Dämpfer ist dafür der Ausfall von Goalie Yann Sommer.
Auf dem Blatt ist es wieder bloss ein Unentschieden, das vierte aus den letzten fünf Spielen. Das Nationalteam wartet weiter auf den ersten Erfolg seit dem 3:0 im September gegen Andorra. Jedoch waren die Umstände in dieser Partie andere als zuletzt in der EM-Qualifikation. Denn die Schweizer waren auswärts gegen die Dänen, die zwölf ihrer letzten dreizehn Heimspiele gewannen, mal nicht favorisiert.
Dies hob auch Nationaltrainer Yakin hervor. «Es ist ein sehr starker Gegner auf dem Platz gestanden», sagte der 49-Jährige, der ein «offenes und ausgeglichenes» Spiel gesehen hatte. Vorab freute ihn, dass sein Team ohne Gegentor geblieben ist. Die Defensive hatte in der Qualifikation mit Aussetzern immer wieder Sorgen bereitet. Gegen die Dänen wurde nur wenig zugelassen.
Die wiedergefundene Sicherheit hing auch mit der Aufstellung zusammen. Statt auf eine Viererkette zu setzen, stellte Yakin drei Innenverteidiger auf, die von zwei Aussenläufern unterstützt wurden. Ein System, das in der Qualifikation einzig im Heimspiel gegen Andorra und der abschliessenden Partie gegen Rumänien zum Zug kam. Nun aber dürfte der Trainer vermehrt auf diese Option setzen. «80 bis 90 Prozent meiner Spieler laufen in den Klubs in diesem System auf», so Yakin. «Natürlich ist es auch künftig eine Option bei uns.»
In der Offensive braucht es mehr Präzision
Einräumen musste der Nationaltrainer, dass dafür die Offensive nicht die gewünschte Durchschlagskraft hatte. Oft habe die Geduld beim Aufbau gefehlt, sagte Yakin. «Durch Fehlpässe haben wir uns selbst die Möglichkeit genommen, zusätzliche Spieler ins Offensivspiel zu involvieren.» Seine Lösung: Mit mehr Präzision soll die Präsenz im letzten Drittel erhöht werden.
Bitter war der Moment, als Yann Sommer nach gut 35 Minuten mit gesenktem Kopf vom Platz ging. Der Goalie, der in dieser Saison mit Inter Mailand brilliert, hatte sich am Fuss verletzt und gab dann das Zeichen, dass es bei ihm nicht weitergehen würde. «Yanns Fuss ist umgeknickt», erklärte Yakin. «Da er zuerst noch weiterspielen konnte, hoffe ich, dass sich die Verletzung als nicht schlimm herausstellt.»
Ohnehin wird sich Yakin jedoch mit der Frage beschäftigen müssen, einen weiteren Goalie aufzubieten. Dies dürfte der Trainer im Verlauf des Sonntags entscheiden. Am Dienstag steht das Auswärtsspiel gegen Irland auf dem Programm.
sda