Schweizer Rekordmann ist ablösefrei Rodriguez: «Ich bin offen für alles – auch für Saudi-Arabien»

Von Michael Wegmann, Stuttgart

18.6.2024

Ricardo Rodriguez ist der Schweizer mit den meisten EM- und WM-Spielen.
Ricardo Rodriguez ist der Schweizer mit den meisten EM- und WM-Spielen.
imago

Ricardo Rodriguez ist jetzt alleiniger Schweizer WM- und EM-Rekordspieler. Wo es nach dem Turnier für ihn weitergeht, weiss er noch nicht – sein Vertrag bei Torino läuft aus. «Ich bin offen für alles», sagt er zu blue Sport.

Von Michael Wegmann, Stuttgart

Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen

  • Das 3:1 gegen Ungarn war für Ricardo Rodriguez die 22. WM- oder EM-Partie. Damit ist er der Schweizer mit den meisten Endrunden-Spielen der Geschichte.
  • Der 31-jährige Linksverteidiger, der die letzten beiden Jahre Captain bei Torino in der Serie A war, ist in ein paar Tagen vereinslos. 
  • Wo es nach der EM weitergeht, weiss Rodriguez noch nicht. «Ich werde mir alles anhören», sagt er zu blue Sport, «auch Angebote aus Saudi-Arabien.»

Sein Auftritt beim 3:1 zum EM-Auftakt gegen Ungarn? Abgebrüht. Abgeklärt. Cool. Kein Wunder macht ein EM-Startspiel Ricardo Rodriguez nicht nervös. Immerhin ist es der 22. (!) Einsatz des Verteidigers an einer WM oder EM. Kein Schweizer hat mehr Partien an einer Endrunde bestritten.

Anzahl WM- und EM-Einsätze

  • Ricardo Rodriguez (22)
  • Granit Xhaka (21)
  • Xherdan Shaqiri (21)
  • Breel Embolo (18)
  • Valon Behrami (17)
  • Stephan Lichtsteiner (17)
  • Yann Sommer (17)
  • Manuel Akanji (14)

Wer schon vor zehn Jahren an der WM in Brasilien Lionel Messi gegenüberstand, den macht anscheinend nichts mehr nervös. Und so cool wie auf dem Platz gibt er sich auch daneben. «Wir haben intelligent gespielt», sagt er zu blue Sport, «und schön den Ball laufen lassen. Es war sehr wichtig, dass wir mit einem Sieg ins Turnier starten konnten.»

Was für ein Bild: Rodriguez zeigt an der WM in Brasilien 2014 Messi den Meister. 
Was für ein Bild: Rodriguez zeigt an der WM in Brasilien 2014 Messi den Meister. 
KEYSTONE

Auf die Frage, ob es für ihn trotz seiner grossen Erfahrung an Endrunden ein spezielles Turnier sei, weil sein Vertrag bei Torino in diesen Tagen ausläuft und er sich in diesem grossen Schaufenster zeigen könne, meint Rodriguez: «Falls Klubs mich jetzt noch scouten müssen, sollen sie. Aber ich muss mich hier an der EM nicht mehr präsentieren.»

Er habe gezeigt, was er könne, so Rodriguez weiter: «Ich habe die letzten drei Jahre bei Torino in der Serie A quasi durchgespielt, war die letzten beiden Jahre Captain. Klubs, die gut arbeiten, müssten längst wissen, was ich leisten kann.»

Jetzt ist der 31-jährige Linksfuss ablösefrei. Es wird über einige Klubs spekuliert. Rodriguez will sich daran nicht beteiligen. «Ich bin offen für alles. Egal, wo ich unterschreiben werde, meine Familie kommt mit. Wir werden sehen, wo wir landen werden.» Könnte er sich auch ein Engagement in Saudi-Arabien vorstellen? «Ja, ich werde mir alles anhören und dann entscheide ich mich zusammen mit meiner Familie.»

Videos zur EM

Henchoz im Heimspiel bei der Nati: «Shaqiri ist natürlich sehr frustriert»

Henchoz im Heimspiel bei der Nati: «Shaqiri ist natürlich sehr frustriert»

Manu Rothmund bespricht mit Stéphane Henchoz und Andreas Böni die wichtigsten Geschichten rund um die Schweizer Nationalmannschaft nach dem Auftaktsieg gegen Ungarn.

16.06.2024

Round-Up: Englands glanzloser Pflichtsieg und Hamburg in Oranje

Round-Up: Englands glanzloser Pflichtsieg und Hamburg in Oranje

England startet mühevoll in die EM, die Holländer nehmen Hamburg ein und der schlechte Nati-Rasen wird ausgetauscht. Das Round-up zum dritten EM-Tag.

17.06.2024