Presseschau zur EM-Quali «Willkommen im Topf der Habenichtse, liebe Nati»

Von Luca Betschart

22.11.2023

Die Schweizer Nati wird im zehnten und letzten Spiel der EM-Qualifikation erstmals bezwungen. Die Medien kritisieren die Mannschaft und Trainer Murat Yakin Kritik – und werfen Fragen zur Zukunft auf.

Von Luca Betschart

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Schweizer Nati unterliegt Rumänien zum Abschluss der Qualifikation mit 0:1, verpasst damit den Gruppensieg und landet für die Auslosung der EM-Gruppen in Topf 4. 
  • Die Presse geht mit der Mannschaft hart ins Gericht, kritisiert auch den Auftritt in Bukarest und hinterfragt erneut, ob Murat Yakin noch der richtige Nati-Trainer ist.

Die Schweizer Nationalmannschaft muss gegen Rumänien die nächste Enttäuschung verkraften und verpasst nach der 0:1-Niederlage in Bukarest den Gruppensieg. Schweizer Medien kritisieren die Mannschaft und zählen vor allem Trainer Murat Yakin an. Die Presseschau zur abgeschlossenen EM-Quali:

Tages-Anzeiger: «Dringend vermisst: Schweizer Nationalteam»

«Diese Schweizer taumeln geschlagen und angeschlagen in Richtung Deutschland. Und wer sie an der Hand nehmen soll und ihnen den Weg weisen, das muss nach diesem Abend in Bukarest offener sein denn je.

Eigentlich wäre es die Aufgabe von Nationaltrainer Murat Yakin, aus diesen Bruchstücken und Einzelmasken wieder ein funktionierendes Gefüge zu bilden. Aber ob er das noch kann und ob er das noch darf?

Es ist die Millionen-Franken-Frage, die Pierluigi Tami und Dominique Blanc jetzt beantworten müssen. Der Direktor der Nationalmannschaften und der Präsident des Schweizerischen Fussballverbandes. Diese Redaktion hat schon nach dem 1:1 gegen Israel geschrieben, dass sie nicht mehr daran glaubt, dass unter Yakin eine Wende zum Besseren gelingen kann.»

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NZZ: «Die Schweizer Fussballer beenden ihren minimalistischen Weg an die EM 2024 mit einer Niederlage»

«Mit nur vier Siegen in zehn Partien fährt die Schweiz an die EM. Es geht jetzt auch darum zu prüfen, wie lange die Zusammenarbeit mit Trainer Murat Yakin fortgesetzt wird.

Es wird auch darum gehen zu prüfen, wie lange die Zusammenarbeit mit Yakin fortgesetzt wird; der Vertrag läuft bis und mit EM 2024, laut dem Nationalteam-Direktor Pierluigi Tami ist alles möglich, was auch eine Trennung noch 2023 denkbar erscheinen lässt. Yakin hat die Auswahl zwar auch im zweiten Anlauf an eine Endrunde geführt, aber mit nur vier Siegen in zehn Partien, gegen Weissrussland, Israel und Andorra (zwei Siege). Darin liegt etwas gar Minimalistisches. Die Partie gegen Rumänien war bei allem Testcharakter kein Plädoyer dafür, dass die Mannschaft drauf und dran ist, bald wieder in voller Blüte zu stehen – und dass Xhaka alles unter Kontrolle hat, auch das Spiel.»

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Blick: «Willkommen im Topf der Habenichtse, liebe Nati»

«Die Schweiz verliert den Final um Gruppenplatz eins in Rumänien 0:1. Es ist die erste Niederlage in dieser enorm durchzogenen, zähen und auch ungenügenden Qualifikationskampagne. Sie ist gleichbedeutend mit dem Sturz in EM-Auslosungstopf vier. Und sie ist kein bisschen zwingend.

Rumänien gewinnt dank eines brillant herausgespielten Tors kurz nach der Pause, bei dem allerdings Ndoye und Shaqiri eine denkbar schlechte Figur abgeben. Im Fall von Ndoye darf das nicht überraschen. Er agiert im rechten Couloir, allerdings mit der Vorgabe, diesen auch defensiv abzudecken. Nicht die Kernkompetenz des Waadtländers.

Das bestimmt weniger talentierte Team legt mehr Enthusiasmus und unbedingten Kampfeswillen an den Tag. Am Ende des Tages reicht das, weil die Schweiz halt weiss Gott weit weg ist von einer Übermannschaft. Und wohl auch nicht so gut ist, wie viele denken. Die Realität ist wohl: Sie wird überschätzt!»

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Luzerner Zeitung: «Nati enttäuscht und kassiert gegen Rumänien die erste Niederlage der EM-Kampagne»

«Wenigstens ein kleiner Lichtblick zum Schluss hätte es werden sollen, dieser Schweizer Auftritt in Rumänien. Am Ort, wo sie im Juni 2021 die ewige Sehnsucht des Viertelfinals an einem grossen Turnier gestillt haben. Am Ende bleibt nur der Frust. Wie so häufig in letzter Zeit.

Die Nati beendet die Gruppe I lediglich auf dem zweiten Platz. Immerhin kann man ihr das EM-Ticket nachträglich nicht noch wegnehmen. Das ist es dann aber auch schon an positiven Nachrichten. Zehn Siege wollten die Schweizer in dieser Qualifikationsgruppe holen. Vier sind es geworden. Nur vier. Dazu fünf Unentschieden und eine Niederlage. Es ist eine miserable ­Bilanz angesichts der bescheidenen Gegner. Die Niederlage am Dienstagabend ist das passende Ende eines völlig missratenen Herbsts.»

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Le Nouvelliste: «Diese Niederlage könnte das Ende für Murat Yakin einläuten»

«Die Nati, die sich bereits für die EM 2024 qualifiziert hatte, verlor in der Arena Nationala in Bukarest, wo sie im Achtelfinale der EM 2021 Frankreich besiegt hatte, mit 0:1. Diese Niederlage könnte das Ende für Murat Yakin einläuten.

Die Frage ist nun, ob diese einzige Niederlage des Jahres das Ende für Murat Yakin einläuten wird. Der Trainer brauchte in Rumänien einen grossen Coup, um zu zeigen, dass er immer noch der Mann der Stunde ist. Nur gelang es ihm erneut nicht, Granit Xhaka und Manuel Akanji auf seine Seite zu ziehen. Wie schon in den beiden vorangegangenen Spielen gegen Israel und den Kosovo vermittelten die beiden Teamleader nicht den Eindruck, dass sie bereit sind, an ihre Grenzen zu gehen, um den Kopf ihres Trainers zu retten. Dieser liegt nun auf dem Richtblock.»

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Watson: «Es ist nicht alleine Trainer Yakin, aber es muss etwas passieren»

«Die Defensive wackelt, die Offensive nutzt ihre Chancen – wenn sie sich denn welche herausspielt – nicht und was jeweils passiert, wenn die Führung kurz vor Schluss nur knapp ist, ist kaum zu erklären. Fünfmal brach die Schweiz in der nun zu Ende gegangenen Qualifikation in der Schlussphase auseinander und verspielte Punkte. Das darf nicht passieren. Nicht in dieser Häufigkeit.

Und deshalb benötigt die Nati neue Impulse. Und zwar jetzt und nicht erst nach der EM. Denn der zuletzt ratlos erscheinende Yakin ist für diese Aufgabe nicht mehr der Richtige. Zumal ihm bei einigen Führungsspielern der Rückhalt zu fehlen scheint.

Auf dem Trainerposten braucht es jetzt jemanden, der aufräumt. Einen, der die Tugenden zurückbringt, welche den Erfolg im EM-Achtelfinal gegen Frankreich ermöglicht haben, als die Schweiz noch ein Favoritenschreck und nicht ein erschrockener Favorit war. Zum Beispiel einen Mann wie den Ex-Trainer von Union Berlin.»

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SRF: «5 Punkte hinter Rumänien statt einer perfekten Quali»

«Am Ende zeigte die Anzeigetafel in Bukarest ein 1:0 für das Heimteam an. Das ist für die Schweiz zwar nicht tragisch, denn sie hatte sich schon zuvor für die Endrunde in Deutschland qualifiziert. Doch durch diese Niederlage schloss die Nati die Quali-Gruppe I bloss auf Platz 2 ab – 5 (!) Punkte hinter Rumänien, der Nummer 48 der Welt.

Vor 8 Monaten wollte man die Quali noch mit lauter Siegen absolvieren. Nun kassierte die Equipe von Murat Yakin in Bukarest die 1. Niederlage. Von ihren 10 Partien in dieser bescheidenen Gruppe gewann die Nati nur deren 4. Beim EURO-Draw in Hamburg wird die SFV-Auswahl nun nur in Topf 4 platziert – das erschwert das Erreichen der K.o.-Phase im Sommer.

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blue News: «Der Weihnachtsmann ist nicht der Osterhase»

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Andreas Böni, Chefredaktor blue Sport, glaubt an eine Wende zum Besseren in der Nati.

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