Vertragsgespräche zwischen Yakin und dem SFV sind bis nach der EM vertagt. Vor dem Viertelfinal-Kracher gegen England hat Murats Bruder Hakan über die Zukunft seines Bruders spekuliert.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Der Vertrag von Nati-Trainer Murat Yakin läuft nach der EM aus. Der Viertelfinal gegen England könnte sein letztes Spiel sein.
- Sein Bruder Hakan Yakin äussert sich in einem NZZ-Interview über dessen Zukunft: «Ich weiss nicht, ob ich an Murats Stelle im Herbst beim ersten Rückschlag sofort erneut im Gegenwind stehen möchte.»
Die Nati hat an der EM bisher die kühnsten Erwartungen übertroffen, das 2:0 gegen Titelverteidiger Italien im Achtelfinal war eine Machtdemonstration. Akanji, Xhaka, Vargas & Co. werden gefeiert, die Trikotpreise sind seit EM-Start um 14,5 Prozent angestiegen. Dennoch sind sie ein Kassenschlager.
Auch Trainer Murat Yakin wird gefeiert. Als Taktikfuchs. Euphorie pur in der Schweiz. Alle träumen vom ersten Sieg über das grosse England seit 1981, viele glauben gar daran.
Jedes EM-Spiel könnte Yakins letztes als Nati-Trainer sein
Dabei geht unter, dass es bei einer Niederlage Yakins letztes Spiel als Nati-Trainer gewesen sein könnte. Sein Vertrag läuft nach der EM aus, jegliche Vertragsgespräche wurden auf nach dem Turnier verschoben. Yakin wollte es so. «Wir werden zwei, drei Tage nach dem Turnier zusammensitzen», sagt Nati-Direktor Pierluigi Tami im «Heimspiel bei der Nati» auf blue Sport.
Vertragsverlängerung oder Ende der Zusammenarbeit? Alles ist möglich! Schon vor der EM haben saudiarabische Klubs bei Yakin angeklopft. Es sei klug von ihm gewesen, an die EM zu gehen und die Zukunft offen zu lassen, sagt sein Bruder Hakan Yakin jetzt in einem Interview mit der «NZZ», «jetzt hat er verschiedene Optionen, auch wenn er die Aufgabe als Nationaltrainer sehr gerne ausübt.»
Hakan Yakin: «Jetzt hat er verschiedene Optionen»
Hakan, der betont, dass er nur für sich sprechen könne, sagt: «Ich weiss nicht, ob ich an Murats Stelle im Herbst beim ersten Rückschlag sofort erneut im Gegenwind stehen möchte, wenn die Kritiker wiederkommen. Manchmal ist es schlau, auf dem Höhepunkt zu gehen.» Der Viertelfinaleinzug gegen Italien war bereits ein Höhepunkt, ein Halbfinaleinzug wäre gar der grösste Erfolg einer Schweizer Nationalmannschaft aller Zeiten.
Dann meint Hakan nochmals: «Aber das ist meine Meinung. Ich bin emotionaler als er.» Man darf gespannt sein, ob es mit Yakin und der Nati weitergeht.
Hoffentlich dauert die Ungewissheit um Yakins Zukunft noch ein paar Tage an, das würde heissen, dass wir auch England aus dem Weg geräumt hätten.