«Eine zähe Angelegenheit» Wie der einstige FCZ-Bub Djimsiti Leverkusen die perfekte Saison vermiesen könnte

Michael Wegmann

22.5.2024

FCZ-Eigengewächs Berat Djimsiti bestritt für die Stadtzürcher 135 Einsätze – heute ist er Captain bei Atalanta.
FCZ-Eigengewächs Berat Djimsiti bestritt für die Stadtzürcher 135 Einsätze – heute ist er Captain bei Atalanta.
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Rolf Fringer, der einst Atalanta-Captain Berat Djimsiti beim FCZ zu einem Kurzhaarschnitt geraten hat, glaubt, dass das Duell gegen die Italiener im Europa-League-Final für Leverkusen eine haarige Sache werden könnte.

Michael Wegmann

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  • Leverkusen sei individuell besser besetzt als Atalanta, dennoch könne es ein schweres Spiel werden, sagt blue Experte Rolf Fringer. «Atalanta spielt in verschiedenen Zonen Manndeckung.»
  • Leithammel bei den Italienern ist einer seiner ehemaligen FCZ-Schützlinge: Atalanta-Captain Berat Djimsiti (31). «Er war schon mit 19 reif und abgeklärt.»

Auf dem Papier sei Bayer Leverkusen klarer Favorit, sagt Rolf Fringer, Experte bei blue Sport, «Leverkusen ist individuell besser und geht nach dieser fantastischen Saison als klarer Favorit in den Final.» In allen 51 (!) Partien in dieser Saison blieben Granit Xhaka & Co. ungeschlagen.

Heute im Europa-League-Final versucht nun Atalanta Bergamo die Wahnsinns-Serie zu brechen. Trotz Bayers eindrücklicher Statistik, chancenlos seien die Italiener nicht, sagt Fringer. «Sie spielen in verschiedenen Zonen auf Manndeckung, damit können sie jedem Gegner den letzten Nerv ausreissen. Gegen Atalanta zu spielen, ist eine zähe Angelegenheit.» 

Fringer: «Berat hat schon als Junger vieles mitgebracht»

Angeführt werden die Bergamasker vom Zürcher Berat Djimsiti (32). Seit 2016 beim Klub, Abwehrpatron und Captain. Fringer lernte Djimsiti im Sommer 2012 beim FCZ kennen. Fringer ist FCZ-Trainer, Djimsiti sein 19-jähriger Verteidiger. «Er hat schon als junger Fussballer vieles mitgebracht, er hatte die Postur, seine Art Fussball zu spielen, er war reif und abgeklärt…»

Zu Beginn lief Djimsiti beim FCZ noch mit langen Haaren auf. Mit dem Engagement von Fringer dann plötzlich mit Kurzhaarschnitt und nicht mehr mit schulterlangen Haaren. Der Grund fürs Umstyling war Fringer. Er gab dem Schweiz-Albaner zu verstehen, dass er einen Kurzhaarschnitt begrüssen würde. «Ich habe gar nichts gegen lange Haare oder ein individuelles Aussehen. Aber langhaarige Fussballer sind zwei- bis dreimal pro Spiel mit den Haaren beschäftigt. Das lenkt nur ab», sagte Fringer damals zu «Blick»

Djimsiti: «Ich sehe keinen Favoriten»

Heute kann sich Fringer nicht mehr an die Haar-Episode erinnern. Vielleicht sei es ja von Vorteil gewesen, sagt Fringer und lacht, «so konnte er genau sehen, was er für einen Vertrag bei Atalanta unterschreibt …»

Über acht Jahre nach der Unterschrift kann Djimsiti heute Legendäres schaffen. Mit einem Sieg gegen die «unschlagbaren» Leverkusener würde der Captain den Europa-League-Pokal in die Höhe stemmen. «Ich sehe in diesem Final keinen Favoriten», gibt sich Djimsiti an der Pressekonferenz in Dublin zuversichtlich.