Mit zwei Toren war Simon Knak der Matchwinner für den HC Davos beim 3:1-Sieg in der Belle gegen die Lakers. Bevor er zum Held wurde, wurde er aber von HCD-Trainer Christian Wohlwend heftig zurechtgewiesen.
«Er hat mir gesagt, ich soll den Puck hinter die Verteidiger bringen und möglichst einfach spielen. Dann hab ich mir gesagt, machen wir das doch gleich im nächsten Einsatz und zeigen eine Reaktion. Und dann haben wir das Tor geschossen – es war unglaublich», sagt Knak nach dem Spiel auf MySports zu besagter Zusammenschiss-Szene und dem Folgeprodukt mit seinem Treffer zum 2:0.
Die Endstände der Viertelfinal-Serien:
- EV ZUG vs. HC Lugano 4:0 (2:1, 6:2, 6:3, 5:3)
- HC FRIBOURG-GOTTÉRON vs. Lausanne HC 4:1 (2:0, 4:5, 3:2, 4:1, 5:4)
- SC Rapperswil Jona-Lakers vs. HC DAVOS 3:4 (4:3, 4:1, 4:0, 0:2, 2:3, 3:7, 1:3)
- ZSC LIONS vs. EHC Biel 4:3 (4:5, 3:4, 1:0, 1:0, 1:3, 3:1, 3:1)
Dass sich Simon Knak die Worte von Wohlwend sehr zu Herzen genommen hat, versteht sich von selbst. Denn erstens ist der 20-Jährige der Jüngste im HCD-Kader und zweitens musste er zuletzt hart um seinen Platz im Team kämpfen. Mal war er überzählig, mal 13. Stürmer, mal durfte er in der Stammformation ran.
Auf den Spuren von Nino Niederreiter
«Als ich nicht spielen konnte, hat mich das angeschissen, denn ich will dem Team helfen. Deshalb wollte ich dem Coach zeigen, dass ich in die Aufstellung gehöre», so Knak zu seiner persönlichen Situation. Das tat er, indem er wortwörtlich zum Knackpunkt in dieser spannenden und dramatischen Viertelfinal-Serie zwischen Davos und den Rapperswil-Jona Lakers wurde. Diese mit seinen Toren zum 2:0 und 3:0 entschied.
Als Powerflügel und durch seine Unbeschwertheit brachte er auch abgesehen davon viel Energie ins Spiel der Bündner. Und so zeigt sich der Youngster bei seiner Bilanz des Abends dann auch überwältigt: «Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Wir haben sehr gut in der Linie harmoniert, es hat super viel Spass gemacht und war ein unglaublicher Team-Effort.»
Ein Zufall, dass ausgerechnet er zum Shooting-Star wurde, ist es indes nicht. Denn Simon Knak ist nicht irgendwer, sondern der Captain der U20-Nati und gilt als eine der grössten Schweizer Zukunftshoffnungen. Die Junioren absolvierte der Zürcher beim EHC Kloten, in der Saison 2018/19 debütierte er bereits in der Swiss League, zog danach aber nach Nordamerika aus. Wie NHL-Star Nino Niederreiter spielte er für die Portland Winterhawks in der kanadischen Junioren-Liga WHL.
«Gegen Zug so weitermachen wie gegen Rappi»
Doch wegen der Corona-Pandemie kehrte der Flügelstürmer 2020 zurück und spielt seither für den HC Davos. Im vergangenen Sommer wurde Knak in der sechsten Runde von den Nashville Predators gedraftet. Diese finden es am sinnvollsten, wenn er sich beim Rekordmeister weiterentwickelt und so ist das Talent für zwei Jahre ins Bündnerland ausgeliehen worden. Doch wer weiss – wenn er im Playoff weiterhin derart für Furore sorgt, wird Knak in der Person von Roman Josi vielleicht bald einen prominenten Fürsprecher haben.
Doch zunächst gilt der ganze Fokus der bereits am Freitag beginnenden Halbfinal-Serie gegen Titelverteidiger EV Zug. Der HCD wird als Aussenseiter in dieses Duell steigen, bringt aber aus der Viertelfinal-Serie gegen die Lakers einen guten Rhythmus mit. Und deshalb sagt Simon Knak, der Mann der Stunde: «Ich hoffe, dass wir gegen Zug so weitermachen können, wie wir gegen Rappi aufgehört haben.»
Fr 08.04. 19:40 - 22:50 ∙ SRF zwei ∙ 190 Min
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