Olympische Winterspiele Slowaken mit erster Olympia-Medaille im Eishockey

sda

19.2.2022 - 17:11

Juraj Slafkovsky zeigte ein überragendes Olympia-Turnier
Juraj Slafkovsky zeigte ein überragendes Olympia-Turnier
Keystone

Die Slowakei gewinnt zum ersten Mal im Eishockey eine Olympia-Medaille. Die Mannschaft des 70-jährigen kanadischen Trainers Craig Ramsay setzt sich im Spiel um Rang 3 gegen Schweden 4:0 durch.

Wer hätte nach den ersten zwei Partien der Slowaken an diesem Turnier gedacht, dass sie eine Medaille holen? Wohl keiner. 2:6 gegen Finnland und 1:4 gegen Schweden gingen die ersten zwei Spiele verloren. Danach setzten die Osteuropäer zu einem Steigerungslauf an, der mit Bronze belohnt wurde. Der Sieg gegen die Schweden ging absolut in Ordnung, die Slowaken waren das aktivere Team, was das Schussverhältnis von 43:28 unterstreicht.

Um einen solchen Erfolg zu feiern, braucht es selbstredend ein starkes Kollektiv. Dennoch sind beim Weltmeister von 2002 zwei Namen hervorzuheben: Juraj Slafkovsky und Goalie Patrik Rybar. Ersterer erzielte im Bronzespiel das 1:0 (24.) und mit einem Schuss ins leere Gehäuse das 3:0 (59.). Es waren seine Tore sechs und sieben an diesem Turnier, womit er in der Skorerwertung die Führung übernahm. Sieben Treffer alleine sind schon bemerkenswert, noch erstaunlicher macht das Ganze, dass Slafkovsky erst 17 Jahre alt ist!

Der 28-jährige Rybar war im ersten Spiel in Peking noch überzählig gewesen. Im Vorrundenspiel gegen die Schweden wurde er nach der ersten Pause beim Stand von 0:3 eingewechselt und liess in der Folge in 347:07 Minuten bloss fünf Gegentore zu. Er beendete das Turnier mit einer Abwehrquote von 96,58 Prozent. Schon im Achtelfinal gegen Deutschland (4:0) war ihm ein Shutout gelungen.

Für die Slowaken war es die fünfte Medaille an einem Grossanlass, die letzte hatten sie an der WM 2012 (Silber) gewonnen. Derweil zeigten die Schweden, die im Halbfinal im Penaltyschiessen an der russischen Auswahl gescheitert waren, im Bronzespiel eine enttäuschende Leistung. Die Skandinavier verpassten nach Rang 5 2018 in Pyeongchang zum zweiten Mal in Folge eine Olympia-Medaille.

Telegramm:

Schweden – Slowakei 0:4 (0:0, 0:2, 0:2)

National Indoor Stadium. – 1229 Zuschauer. – SR Gouin/Romasko (CAN/RUS), Lasarew/Schalagin (RUS). – Tore: 24. Slafkovsky (Ceresnak) 0:1. 33. Takac (Regenda/Ausschluss Everberg) 0:2. 59. (58:26) Slafkovsky (Cehlarik) 0:3 (ins leere Tor). 59. (58:46) Regenda 0:4 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Schweden, 2mal 2 Minuten gegen die Slowakei.

Bemerkungen: Schweden mit Tömmernes (Genève-Servette), Lander, Klingberg (beide Zug), Bromé (Davos) und Brodin (Fribourg-Gottéron), ohne Krüger (ZSC Lions). Slowakei mit Pospisil (Davos) und Gernat (Lausanne). Schweden von 58:10 bis 58:26 und von 58:40 bis 58:46 ohne Goalie. – Schussverhältnis: 28:43.

sda