Nach dem überzeugenden WM-Auftakt mit Siegen gegen Italien (5:2) und Dänemark (6:0) treffen die Schweizer am Dienstagabend auf Kasachstan – auf dem Papier eine klare Sache.
Die Kasachen sind mit zwei Niederlagen ins Turnier gestartet, gegen Dänemark verloren sie 1:9. Gerade deshalb stuft sie der Schweizer Nationaltrainer Patrick Fischer als «brandgefährlich» ein – «sie sind angeschossen». Dass die Kasachen Eishockey spielen können, bewiesen sie vor einem Jahr, als sie an der WM in Riga unter anderen den späteren Finalisten Finnland (2:1 n.P.) bezwangen. Mit einem Sieg in der letzten Partie gegen Norwegen (1:3) hätten sie auf Kosten von Weltmeister Kanada die Viertelfinals erreicht.
Das Team besteht mit wenigen Ausnahmen aus Akteuren aus der KHL, das Gros spielt bei Barys Nur-Sultan, das immerhin die Playoffs erreicht hat. «Wir müssen von der ersten Sekunde an bereit sein», fordert Fischer. Er weiss, wovon er spricht, das letzte Duell gegen die Kasachen an der WM 2016 ging 2:3 nach Penaltyschiessen verloren.
Dennoch stellt sich die Frage, ob die Schweizer den Gegner im Unterbewusstsein unterschätzen. Diesbezüglich macht sich Fischer keine Sorgen. «Die Mannschaft ist wach und lernfähig, das ist schön.» Wichtig sei, diszipliniert zu spielen. Gegen die Dänen kassierten die Schweizer zu viele Strafen – deren sechs. Wie Situationen, die zu solchen geführt haben, vermieden werden können, wurde angeschaut.
Mit Aeschlimann im Tor?
Was die Aufstellung betrifft, würde es nicht erstaunen, wenn Sandro Aeschlimann erstmals an einem grossen Turnier vor dem Tor stehen würde. Jedenfalls kündigte Fischer an, dass der Davoser Keeper in Helsinki seine Chance erhalten werde. Dies auch deshalb, weil Leonardo Genoni (34) und Reto Berra (35) nicht mehr ewig zur Verfügung stehen werden.
Die vier Sturmlinien funktionierten am Wochenende zwar sehr gut, dennoch hätten sie die finale Aufstellung noch nicht ganz gefunden, sagte Fischer. «Wir werden sicher noch ein paar Sachen ausprobieren. Das ist normal, es ist ein Prozess.» Am Montag wurden auch Damien Riat und Marco Miranda für die WM gemeldet, da klar ist, dass es keine Verstärkungen mehr aus der NHL geben wird. Wie auch immer, die Richtung stimmt auf jeden Fall, Optimismus ist nicht nur für die Partie gegen Kasachstan erlaubt.
sda