Knall in Bern: Die Klubleitung zieht nach einer sportlich enttäuschenden Saison die Konsequenzen und beendet die Zusammenarbeit mit Sportchefin Florence Schelling per sofort.
Wie der SC Bern in einer Mitteilung vermeldet, sind die Entscheidungsträger zum Schluss gekommen, dass in Anbetracht der sportlichen Lage, weil in der kommenden Saison viele Verträge auslaufen und der Umbau der Mannschaft auf bestmöglichem Niveau weiter voranzutreiben ist, auf Ebene Sportchef höchste Fachkompetenz gefordert ist, um den SCB so rasch wie möglich wieder in erfolgreichere Bahnen lenken zu können.
«Schelling bringt nicht die genügend grosse Erfahrung mit»
Diese anstehenden Aufgaben zu bewältigen, traut die Vereinsführung Florence Schelling, die das Amt der Sportchefin erst vor einem Jahr begleitet von einem nationalen und sogar internationalen Medienspektakel übernahm, offensichtlich nicht zu. SCB-CEO Marc Lüthi wird auf jeden Fall wie folgt zitiert: «Florence Schelling hat in ihrem Jahr beim SCB vieles bewirkt, bringt aber für die kurz- und mittelfristig schwierige Situation des SCB nicht die genügend grosse Erfahrung mit.» Über die Details ist unter den Parteien Stillschweigen vereinbart worden.
Auf sportlicher Ebene nimmt der SCB zudem auch eine Umstrukturierung vor. Die Position des Verantwortlichen für den Profisport wird neu besetzt, jene der Strategie-Verantwortung fällt weg. Somit muss auch Alex Chatelain, der vor Schelling Sportchef war und zuletzt im Trainerteam von Interimscoach Mario Kogler mitgeholfen hat, den Verein verlassen.
Immer mehr zum grossen, starken Mann beim SCB wird derweil der während dieser Saison vom HC Davos nach Bern geholte CSO (Chief Sport Officer) Raeto Raffainer. Was wahrlich keine Überraschung ist, schliesslich hat man ihn auch engagiert, um aus dem SCB wieder eine erfolgreiche Sportorganisation zu machen. «Ziel ist es, den SCB wieder auf Kurs zu bringen und in drei Jahren wieder unter den Top 4 zu sein», sagt Raffainer in der Medienmitteilung.
Johan Lundskog mit Zweijahresvertrag neuer Trainer
Als neuer Trainer übernimmt wie erwartet Johan Lundskog. Der 36-jährige Schwede stand bereits vor einem Jahr auf der Wunschliste des SCB, nun hat es mit dem Engagement des bisherigen Assistenztrainers von Christian Wohlwend beim HC Davos geklappt. Lundskog unterschrieb einen Zweijahresvertrag.
Als Assistenztrainer mit Zuständigkeit für die Defensive hat der SCB zudem Christer Olsson engagiert. Zurzeit ist der 50-jährige Schwede noch Assistenztrainer in seiner Heimat bei Örebro. Als zweiter Assistenztrainer mit Zuständigkeit für die Offensive ist Mikael Håkanson verpflichtet worden. Der 46-jährige Schwede ist seit 2015 Assistenztrainer beim Stockholmer Club Djurgardens IF gewesen. Auch auf der Position Goalie-Coach gibt es einen Wechsel. Nachfolger von Petri Tuononen wird der 36-jährige US-Amerikaner Jeff Hill.
Mario Kogler, der bisherige Headcoach ad interim, kehrt als Cheftrainer zur U20 Elit-Mannschaft von SCB Future zurück. Der 33-jährige Österreicher wird dabei die Rolle als Bindeglied zwischen der ersten Mannschaft und dem U20-Team zukommen. Die Nachwuchsmannschaft soll beim SC Bern künftig näher an das Profiteam herangeführt werden.