Corona-Fall, verlängerte Quarantäne, kein Testspiel Komplizierte Ausgangslage für Schweizer U20-Nati an der WM

sda

27.12.2021 - 05:55

Das Schlüsselspiel bestreitet Schweiz an der U20-WM in Kanada gegen die Slowakei.
Das Schlüsselspiel bestreitet Schweiz an der U20-WM in Kanada gegen die Slowakei.
Bild: Keystone

Am Montag startet die Schweiz mit dem Spiel gegen Russland in die U20-WM in Kanada. Das Team von Trainer Marco Bayer tut dies unter schwierigen Voraussetzungen. Immerhin kann es nicht absteigen.

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Vor einem Jahr verloren die Schweizer sämtliche vier Vorrundenspiele mit einem Torverhältnis von 5:20 und verpassten die Viertelfinals – einen Absteiger gab es nicht. «Wir wussten damals, dass alles zusammenpassen muss, damit wir reüssieren. Dies war nicht der Fall», blickt A-Nationaltrainer Patrick Fischer zurück. Mehr als die Hälfte der damaligen Mannschaft ist erneut dabei, aufgrund der gemachten Erfahrungen wären die Voraussetzungen diesmal also deutlich besser.

Wären. Aufgrund der alles andere als normalen Situation muss der Konjunktiv bemüht werden. Nach der zweitägigen Quarantäne verpassten die Schweizer ein Eistraining, weil das Gepäck nicht rechtzeitig angekommen war. Später wurde ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet. Daraufhin unterzogen sich alle einem weiteren Test, diesmal fiel das Resultat bei allen negativ aus. Dies hatte jedoch nicht zur Folge, dass die Schweizer zurück in den Alltag durften.

Vielmehr wurde eine weitere Testreihe durchgeführt, und diesmal war der besagte Spieler erneut positiv. Also mussten die Schweizer abermals zwei Tage in Quarantäne und die einzige Testpartie fiel ins Wasser – der Gegner wäre am Donnerstag Tschechien gewesen. Ursprünglich waren drei Spiele angesetzt, die ersten zwei wurden vom Turnierorganisator abgesagt.

Keine Chancengleichheit und deshalb kein Absteiger

«Die Vorkommnisse setzten uns sportlich massiv zu, machten es schwierig, den Fokus aufs Eishockey zu richten», sagt Nationalmannschaftsdirektor Lars Weibel. Deshalb nehmen die anderen Teams das Turnier deutlich besser vorbereitet in Angriff. «So herrscht keine Chancengleichheit», stellt Weibel klar. Aus diesem Grund befanden sich die Verantwortlichen im Austausch mit dem internationalen Eishockey-Verband IIHF. Am Sonntag gab die IIHF dann bekannt, dass auch in diesem Jahr niemand absteigen muss. Die A-Gruppe wird im Hinblick auf die Austragung 2023 auf elf Teams erweitert.

Weibel hatte alles andere als eine besinnliche Weihnachtszeit, er war von Morgen früh bis Abend spät dabei mitzuhelfen, Voraussetzungen zu schaffen, «damit die Mannschaft WM-würdig ins Turnier starten kann». Selber wollte er zusammen mit Patrick Fischer am Sonntag ebenfalls nach Kanada reisen. Weil jedoch im näheren Umfeld ein Omikron-Fall aufgetreten ist, war den beiden das Risiko zu gross, umso mehr, als ihnen vor Ort sowieso kein direkter Kontakt zur Mannschaft erlaubt gewesen wäre und auch der danach geplante Besuch von Schweizer NHL-Spielern nicht möglich ist. Nun unterstützen sie das Team so gut wie möglich von zu Hause aus.

Schlüsselspiel gegen die Slowakei

Bezüglich der Mannschaft wird zunächst nur das Minimum an Spielern gemeldet. «Wir müssen auf positive Fälle reagieren können», sagt Weibel. Wer von den 29 mitgereisten Spielern am Ende nicht berücksichtigt wird, kehrt nach dem 27. Dezember in die Heimat zurück. Die weiteren Gegner nach Russland sind die USA (28. Dezember), die Slowakei (30. Dezember) und Schweden (31. Dezember).

Die Schlüsselpartie im Kampf um die Viertelfinal-Qualifikation, welche die ersten vier Equipen der beiden Gruppen erreichen, ist jene gegen die Slowaken, gegen die es vor einem Jahr eine 0:1-Niederlage absetzte. Bis dahin ist immerhin noch etwas Zeit. «Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen», lässt sich Bayer zitieren. «Es gilt für uns, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen, positiv zu bleiben und die mentale Stärke unter Beweis zu stellen.»