Die Deutschen blicken mit grossem Optimismus auf den WM-Viertelfinal am Donnerstagnachmittag in Ostrava gegen die Schweiz voraus. Dazu haben sie auch allen Grund.
Auf einer deutschen Online-Plattform lautet ein Zwischentitel eines Vorschauberichts auf den Viertelfinal gegen die Schweiz: «Halbfinal-Gegner Schweden oder Finnland». Abgesehen davon, dass es inhaltlich nicht stimmt, sagt das einiges aus. Es ist auch immer wieder vom Lieblingsgegner zu lesen.
Wie dem auch sei. Fakt ist, dass die Deutschen sicher nicht als Aussenseiter gegen die Schweiz bezeichnet werden können. An den letzten vier Weltmeisterschaften schauten die Plätze 6, 4, 7 und 2 heraus. Dazu kommt der Gewinn von Olympia-Silber 2018 in Pyeongchang. Das spricht Bände für die Entwicklung im Nachbarland.
34 Tore in sieben Spielen
In Ostrava qualifizierten sich die Deutschen souverän für die Viertelfinals, besonders beeindruckend war der 8:1-Sieg gegen Lettland. Sie erzielten in den sieben Vorrundenspielen 34 Tore, mehr schossen einzig die USA (37) und Schweden (35). Sowohl bei der Schusseffizienz (16,59 Prozent) als auch bei der Erfolgsquote im Powerplay (35,39 Prozent) war die DEB-Auswahl in der Gruppenphase die Nummer 1.
Für die Schweizer, die das zweitschlechteste Boxplay stellen, wird es also wichtig sein, möglichst keine Strafen zu nehmen. Hinten allerdings agierten die Deutschen nicht immer stilsicher, davon zeugen 24 Gegentreffer.
Deutschland mit fünf NHL-Spielern
Dem deutschen Trainer Harold Kreis, der Lugano (2006) sowie die ZSC Lions (2008) zum Meistertitel gecoacht hat, stehen fünf NHL-Spieler zur Verfügung. Der beste Skorer der Vorrunde war mit fünf Toren und vier Assists John Peterka von den Buffalo Sabres. Dieser freut sich sehr auf das Duell gegen die Schweiz: «Sie haben vielleicht etwas Angst vor uns, wenn man die letzten Jahre anschaut.»
Diese Aussage zeugt vom grossen Selbstvertrauen, mit dem die Deutschen nach den Viertelfinal-Siegen gegen die Schweiz an den Weltmeisterschaften 2021 (3:2 n.P.) und 2023 (3:1) in die Partie gehen. Harold Kreis gibt als Direktive heraus: «Wir müssen läuferisch stark sein, die Scheibe laufen lassen und am besten so wenig Strafen wie möglich nehmen.»
Dass sein Team in Ostrava bleiben konnte – die Schweizer spielten die Vorrunde in Prag –, sieht der 65-Jährige nicht als Vorteil, sei aber natürlich angenehm. «Wir freuen uns auf ein spannendes und intensives Eishockey-Spiel», sagt Kreis.
sda / tbz