Ohne Niederlage stösst die Schweiz an der Eishockey-WM in den Viertelfinal vor. Im abschliessenden Vorrunden-Spiel gegen Deutschland muss man aber erstmals einen Punkt abgeben. Die Analyse mit Reto Suri.
Im siebten und letzten Gruppenspiel fordert Deutschland der Mannschaft von Patrick Fischer alles ab. Trotz zweimaliger Führung kann die noch ungeschlagene Nati das Prestigeduell erst im Penaltyschiessen für sich entscheiden. Für Reto Suri, Silberheld von 2013, kommt aber nicht überraschend, dass man gegen den nördlichen Nachbar einmal mehr hart kämpfen muss. «Es ist ein wenig Derby. Es ist sehr physisch. Sie sind eine Mannschaft, die dieses Spiel mag und die Räume eng macht. Es ist nie einfach gegen Deutschland, egal zu welcher Zeit man gegen sie spielt.»
Ein Grund, wieso Deutschland zweimal einen Rückstand wettmachen kann, sieht er in den Überzahlsituationen. «Die Schweizer hatten vier Strafen, die Deutschen nur eine. Wenn du in Überzahl Schüsse und Chancen kreierst – auch wenn du nicht zwingend ein Tor schiesst –, es gibt Momentum und Leben in die Mannschaft. Das haben die Deutschen zu ihrem Vorteil genützt und konnten so im Spiel bleiben.»
Ansonsten gehören Auf und Abs während eines Matches dazu. «Es ist immer sehr eng und hart umkämpft», sagt Suri und macht klar: «Aber auch das spricht für die Schweiz, dass man einen Weg gefunden hat, diesen Match für sich zu entscheiden.»
Suri: «Das zeichnet diese Mannschaft aus»
Schliesslich muss die Schweiz gegen Deutschland erstmals auf den verletzten Tristan Scherwey verzichten. «Ein Spielertyp wie er tut jeder Mannschaft gut. Er hat eine sehr starke WM gespielt, er hat sicher ein physisches Spiel und ein Energieelement, das er in die Mannschaft bringt. Grad in solchen Spielen wie gegen Deutschland kann das schon das Zünglein an der Waage sein», so Suri, der sich deshalb aber keine grossen Sorgen macht: «Jeder Ausfall schmerzt. So auch seiner, weil er eine wichtige Rolle innehatte. Für das hat man aber auch noch zwei, drei zusätzliche Spieler dabei, damit man auf die Verletzungen reagieren kann.»
Gegen Deutschland springt etwa Damien Riat in die Bresche. Suri lobt: «Heute hat er eine grössere Rolle gespielt und am Schluss einen wunderschönen Penalty geschossen, der zum Sieg beitrug. Das sind so kleine Dinge, dass jeder etwas dazu beitragen kann. Das zeichnet diese Mannschaft in diesem Jahr aus.»