Nach Raketenangriffen auf die Stadt Beer Sheva wird Luganos Quali-Rückspiel in der Conference League an einen anderen Austragungsort in Israel verlegt. Bei den Tessinern ist die Erleichterung gross.
Bereits am Montag hatte die UEFA entschieden, das Rückspiel in der Conference-League-Quali zwischen Beer Sheva und Lugano nicht im Turner-Stadion von Beer Sheva auszutragen. Am Dienstag wurde schliesslich klar, dass die Partie am Donnerstagabend in einer anderen israelischen Stadt stattfinden wird – in Netanya, rund 100 Kilometer vom Kriegsgebiet entfernt.
«Ganz ehrlich, ich will nicht unbedingt in ein Kriegsgebiet fliegen. Es gibt in diesem Moment Wichtigeres als Fussball. Das macht einem Angst», hatte Lugano-Profi Reto Ziegler schon am Sonntag nach der 1:2-Niederlage gegen Luzern gesagt. Nun konnte eine Lösung gefunden werden, die offenbar auch für die Spieler stimmt.
Die Vereinsverantwortlichen seien vor die Mannschaft getreten und hätten die Spieler aufgeklärt, sagt Lugano-Sportchef Carlos da Silva zu blue Sport: «Man hat gemerkt, dass beim einen oder anderen Spieler eine Last abgefallen ist und gewisse Fragen beantwortet wurden.»
Auch Lugano-CEO Martin Blaser sagt: «Ich kann jeden (Spieler) verstehen, der nicht nach Beer Sheva, wo Raketen einschlagen, gehen will. Aber der Staat Israel, der israelische Fussballverband und auch der gegnerische Klub garantieren uns, dass wir maximale Sicherheit erwarten können.»
«Wir freuen uns auf das Spiel»
Doch wird die Konzentration wirklich nicht unter den schwierigen Umständen leiden? «Man kann es nicht ausblenden und es kann dazu führen, dass das alles in einem gewissen Moment zu einer Verschiebung der Konzentration führen kann», meint Blaser. «Aber das sind alles junge Leistungssportler, die in der Lage sind, sich (auf den Fussball) zu fokussieren.»
Nun soll also das Sportliche wieder in den Vordergrund rücken. «Ich habe eine Mannschaft gespürt, die sich auf das Spiel freut, die bereit ist und die Herausforderung auch annimmt», sagt da Silva. «Wir freuen uns und fliegen jetzt nach Israel, um einen guten Match zu zeigen und auch weiterzukommen.» Leicht wird das nach der 0:2-Heimniederlage im Hinspiel allerdings ohnehin nicht.