Der FC St.Gallen erwischt in Nordirland einen Horrorstart, schafft gegen Larne FC aber die Wende und fährt den erhofften ersten Sieg in der Conference League ein. Die Stimmen nach dem Spiel.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Im dritten Anlauf klappt es für den FC St. Gallen mit dem ersten Sieg in der Conference League. Gegen den nordirischen Klub Larne FC korrigieren die Espen einen Fehlstart und gewinnen mit 2:1.
- Nach dem frühen Rückstand wird die Partie in Belfast gegen den tief stehenden Gegner zur Geduldsprobe. Für die Ostschweizer ist das aber nichts Neues.
- Trainer Enrico Maassen sagt nach dem Schlusspfiff: «Es ist auch ein Kompliment an uns, was wir in der Anfangsphase der Saison geleistet haben, dass sich nun jede Mannschaft tief gegen uns hinten reinstellt.»
Bereits die Startminuten im Windsor Park in Belfast haben es am Donnerstagabend in sich. Zuerst jubelt der FC St. Gallen zu früh über die vermeintliche Blitzführung, kurz darauf trifft Diaby ins eigene Gehäuse und macht den Fehlstart der Gäste perfekt.
«Unglaublich, wie wir starten. Du spielst auswärts in der Conference League gegen einen Gegner, der sowieso schon versucht, tief zu stehen. Und dann kriegst du nach zwei Minuten so ein Ei und dann weisst du, das wird ein hartes Stück Arbeit», sagt Espen-Captain Lukas Görtler nach dem Schlusspfiff.
Für Enrico Maassen ist der schwierige Auftakt «ein bisschen sinnbildlich für die Situation, die wir gerade durchleben». Umso mehr freut es den FCSG-Coach, dass sich seine Schützlinge nach der kalten Dusche nicht aus dem Tritt bringen lassen. Denn: «Wir haben dann natürlich einen Gegner gehabt, der noch tiefer gestanden ist. Das war für uns zermürbend.»
Tief stehende Gegner als Kompliment
Das ist für die Ostschweizer in dieser Saison aber nichts Neues. «Es ist auch ein Kompliment an uns, was wir in der Anfangsphase der Saison geleistet haben, dass sich nun jede Mannschaft tief gegen uns hinten reinstellt», glaubt Maassen. Görtler pflichtet bei: «Es ist ein Zeichen von Stärke, dass Teams gegen uns sehr tief stehen, weil sie Respekt davor haben, das Spiel offen zu gestalten. Das Kunstwerk ist natürlich, gegen tief stehende Gegner erfolgreich zu sein.»
Das gelingt in jüngster Vergangenheit nicht immer so gut wie in Nordirland. «Wir haben immer wieder versucht zu verlagern, den Gegner hin und her zu bewegen und müssen trotzdem auch noch ein wenig selbstkritisch mit uns sein, auch dass wir einfach viele Situationen noch besser ausspielen können», hält Verteidiger Albert Vallci fest. «Am Ball in der letzten Zone können wir noch konsequenter sein – im letzten Pass, im Abschluss, in den Duellen und vor allem in der Box.»
Fällt Geubbels aus?
Für Trainer Maassen ist klar: «Die Königsdisziplin im Fussball ist es, tief stehende Gegner zu bespielen und sich selbst keinen zu fangen. Und da können wir jetzt richtig üben und haben auch die letzten Wochen schon richtig geübt.»
Captain Görtler nimmt in dieser Entwicklung eine Schlüsselrolle ein – und leitet in Belfast mit dem sehenswerten Ausgleich die Wende höchstpersönlich ein. «Ich habe mir heute vorgenommen, ich gehe nicht von dem Platz runter, wenn wir nicht gewinnen. Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, heute gibt es nichts anderes, heute gibt es keine Ausreden», sagt der Torschütze und fügt an: «Wir sind überglücklich. Aber zu hoch hängen brauchen wir es auch nicht.»
Denn zum einen sollte es der St.Galler Anspruch sein, gegen solche Gegner zu bestehen. Und zum anderen werden die drei Punkte womöglich teuer bezahlt. «Willem Geubbels hat sich verletzt und wird wahrscheinlich ausfallen. Das war direkt im Kopf für das nächste Spiel», erklärt Maassen. «Aber ja, wir spielen alle drei Tage, die Frequenz ist wahnsinnig hoch. Deswegen müssen wir auch diese Momente nehmen und uns freuen.»