War Atalanta Bergamo auswärts eine Nummer zu gross? Die Reaktionen aus dem Lager der Young Boys nach der 0:1-Niederlage im zweiten Gruppenspiel der Champions League.
YB-Trainer David Wagner ist grundsätzlich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. «Wir gehen hier erhobenen Hauptes weg aus Bergamo», erklärt er denn auch, «wir haben gegen den erwartet starken Gegner gespielt. Atalanta war sicher aktiver und hatte mehr Torchancen. Aber wir haben leidenschaftlich verteidigt. Wir mussten leiden, aber sind stets beharrlich geblieben.»
Es wäre aus Sicht des Deutschen vielleicht sogar mehr möglich gewesen. Wagner dazu: «Wir hatten in der ersten Halbzeit eine Superchance durch Elia. Wenn so einer reingeht, kann ein solches Spiel eine Wendung nehmen. Zum Ende der Partie bekamen wir zudem etwas mehr Spielmomente, aber ohne uns dabei, mit vielleicht einer Ausnahme, wirkliche Chancen erspielen zu können.» Das Schlussfazit von Wagner: «Wir nehmen ein gutes Gefühl mit, wissen aber auch, dass wir uns verbessern müssen.»
«Es ist nicht ganz aufgegangen»
«Es war kein schlechtes Spiel von uns, aber es reicht halt eben nicht für Punkte. Wir haben solidarisch verteidigt, nach vorne haben wir Lösungen gesucht, aber es ist nicht ganz aufgegangen», erklärt YB's Nationalspieler Michel Aebischer. Lange stand es 0:0 (bis zur 68. Minute) und Aebischer gibt zu: «Wir hätten gerne einen Punkt mitgenommen, aber wir wussten, dass das schwer wird.» Trotzdem ist er keineswegs unglücklich: «Wenn man als YB mit drei Punkten nach zwei Spielen in die Gruppenphase starten kann, dann nehmen wir das.»
Zu den gefragtesten Interviewpartnern gehörte natürlich Remo Freuler, der Schweizer Nati-Star im Dress von Atalanta. «Wir haben gewusst, dass es nicht einfach wird. YB ist eine gute Mannschaft, die schnell nach vorne spielt. Wir haben daher darauf geachtet, keine einfachen Fehler zu machen», so Freuler zur Taktik. «In der zweiten Halbzeit haben wir dann schneller gespielt, sind so zu mehr Chancen gekommen und haben verdient gewonnen. Wenn die gegnerische Mannschaft so tief steht, ist es immer schwer, in Führung zu gehen.»
Atalanta Bergamo hat nach zwei Runden nun 4 Punkte auf dem Konto. «Wir stehen nicht schlecht da», findet Freuler, «nun kommen die beiden Spiele gegen Manchester United. Wir gehen auch nach Manchester, um 3 Punkte zu holen.»