Doppel-Frust bei Napoli-Pleite Umstrittene Rote Karte für Kolo Muani ärgert Frankfurt
Der Frust über die Rote Karte für Toptorjäger Randal Kolo Muani war bei Eintracht Frankfurt genauso gross wie der Ärger über die 0:2-Niederlage gegen Napoli im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse.
«Ich finde das hart. Für mich war es keine glatte Rote Karte», meinte Eintracht-Regisseur Mario Götze über den Platzverweis für den Frankfurter Stürmer.
Auch Eintracht-Trainer Oliver Glasner war mit der Entscheidung des portugiesischen Schiedsrichters Artur Dias nicht einverstanden. «Randal spielt vorher den Ball. Wir hatten vor Kurzem eine ähnliche Situation, da hat der Schiedsrichter erklärt: Wenn der Ball vorher gespielt wird, ist es nur Gelb. Dann wäre es nur eine Gelbe Karte gewesen», sagte der 48-Jährige zu der Szene in der 58. Minute.
Götze hatte sich noch auf dem Rasen beim Referee beschwert und war dafür verwarnt worden. «Am Ende muss man die gesamte Situation einschätzen. Es war eine Offensivaktion von Kolo. Der andere Spieler geht auch mit einer Grätsche zum Ball. Da entscheiden Sekunden», sagte der Weltmeister von 2014.
Goalie Kevin Trapp, der sein Team mit dem gehaltenen Penalty von Khvicha Kvaratskhelia und weiteren Paraden zu Beginn im Spiel hielt, sieht die Szene ähnlich. «Er geht mit der offenen Sohle auf den Fuss und versucht den Ball zu erreichen.» Sein Fazit: «Man kann sie geben, aber es ist schon sehr hart.»
Urs Meier verteidigt Entscheid
Ex-Spitzenschiedsrichter Urs Meier sieht im Studio bei blue Sport hingegen keinen Spielraum: «Die Rote Karte für Kolo Muani ist der richtige Entscheid.» Der Unparteiische sei direkt nebendran gestanden und habe keine Zweifel gehabt, so Meier. Seine Kurzanalyse: «Das sind genau die Fälle, die bei Schulungen mit Schiedsrichtern bei der FIFA und UEFA als Rote Karte gesehen werden.»
Götze und Glasner bleiben kämpferisch
Am Ende nützt alles Klagen der Frankfurter Exponenten nichts. Kolo Muani fehlt den Hessen im Rückspiel am 15. März in Neapel. «Wir müssen das Ganze erst einmal verarbeiten», so Götze. Abschreiben wollte er die Eintracht aber noch nicht. «Wir wissen, dass auch auswärts alles möglich ist. Neapel hat bei uns zwei Tore geschossen, warum sollten wir das nicht dort schaffen. Wir werden alles dafür tun», kündigte der 30-Jährige an.
Glasner räumte zwar ein: «Heute tut es weh. Wir sind brutal enttäuscht.» Die Spieler würden beim Rückspiel aber nicht «als Touristen mit der weissen Fahne ins Maradona-Stadion in Neapel einlaufen. Wir haben zu viele Fehler gemacht, daraus müssen wir lernen. Das werden wir tun», verkündete der Österreicher und betonte: «Im Fussball ist alles möglich. Wir wollen das Ergebnis noch drehen.»