Nach der nächsten Lektion in der Champions League spricht YB-Sportchef Steve von Bergen mit blue Sport über die Leistung der Mannschaft und die Zukunft von Interimscoach Joel Magnin.
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- Fünftes Spiel, fünfte Niederlage: YB sieht in der Champions League weiterhin kein Land. Im Heimspiel gegen Atalanta Bergamo gehen die Berner sogar 1:6 unter.
- Im Interview mit blue Sport nimmt YB-Sportchef Steve von Bergen Stellung zu den inferioren Leistungen der Berner in der Königsklasse – und spricht auch über die Zukunft von Interims-Coach Joel Magnin.
Die Young Boys verlieren auch ihr fünftes Spiel in der laufenden Champions League. Der Schweizer Meister unterliegt daheim Atalanta Bergamo mit 1:6. «Das Ergebnis ist hart, aber richtig», meint YB-Sportchef Steve von Bergen im Interview mit blue Sport. Man habe Atalanta nie im Griff gehabt. «Die waren in jedem Bereich viel, viel besser als wir heute.»
Gegen Topmannschaften wie Barcelona oder Atalanta seien es zwei, drei Stufen Differenz. «Wir sind heute nicht in der Lage, gegen solche Mannschaften zu bestehen. Das ist ein Fakt, das ist unsere Realität. Heute stehen wir in der Tabelle da, mit 0 Punkten.»
Die triste sportliche Ausbeute in der Königsklasse ist für viele Aussenstehende hausgemacht. Die Mannschaft biete schlicht zu wenig an Qualität, im Sommer habe man darauf verzichtet, in das Team zu investieren, so die Kritik an die sportliche Führung.
Meisterschaft und Champions League nicht vergleichbar
In der Meisterschaft könne er diese Vorwürfe verstehen, aber nicht in der Champions League. «Wir werden nie Barcelona sein – wir haben uns gegen Galatasaray verdient qualifiziert», so von Bergen und führt aus: «Der Beginn der Saison war einfach katastrophal. Wir haben viele, viele Spiele verloren und keine guten Leistungen gezeigt», hält der Romand fest.
«Jetzt ist es ein bisschen besser, auch in der Meisterschaft, wo wir jetzt acht Punkte geholt haben.» Nun würden in der Liga ganz wichtige Spiele mit St.Gallen und Sion sowie im Cup (Schaffhausen) anstehen. Der nächste Gegner in der Champions League heisst Stuttgart. Auf den deutschen Vizemeister trifft man am 11. Dezember, ehe zum Abschluss noch Servette in der Meisterschaft wartet.
Die schwebende Trainerfrage
Die YB-Bosse Christoph Spycher und Steve von Bergen haben Anfang Oktober bereits den Trainer ausgewechselt. Der glücklose Patrick Rahmen wurde durch Joel Magnin ersetzt, der zuvor die U21 betreute. Der 53-Jährige hatte bereits nach dem Aus von Raphael Wicky als Interims-Coach übernommen – und die Berner im Vorjahr zum Meistertitel geführt. Oder um es mit den Worten von Steve von Bergen zu sagen. «Er hat einen super Job gemacht.»
Doch reicht nun seine aktuelle Bilanz, um auch nach der Vorrunde seinen Job zu behalten? In der Trainerfrage gebe es noch nichts Neues, so von Bergen, der ergänzt: «Wir fahren bis Winter mit Joel Magnin weiter.»
Von Bergen weiter: «Wir wissen, dass Joel eine ganz wichtige Person ist. Wir wollen ihn auch unbedingt im Verein behalten. Das ist klar mit ihm abgesprochen.» Was dann passiere, müsse man schauen. Eines ist klar: Die Chancen für Magnin haben sich durch die 1:6-Klatsche im Wankdorf sicher nicht verbessert.