Die Young Boys haben gute Chancen, sich zum zweiten Mal nach 2018 für die Champions League zu qualifizieren. Die Berner gewinnen das Playoff-Hinspiel gegen Ferencvaros Budapest nach einem 0:1-Rückstand und trotz eines frühen Platzverweises 3:2.
Meschack Elia (16.), Vincent Sierro (40.) und Ulisses Garcia (65.) schossen vor gut 15'000 Zuschauern im Wankdorf die Treffer für das Heimteam, das Verteidiger Silvan Hefti bereits nach 25 Minuten wegen eines Platzverweises verlor. Der Ivorer Franck Boli sorgte mit seiner Doublette (14./82.) dafür, dass sich aber auch Ferencvaros weiterhin Hoffnungen auf die neuerliche Qualifikation für die Champions League machen darf.
Die Berner verdienten sich den Sieg, da sie sich von verschiedenen Widrigkeiten nicht aus dem Tritt bringen liessen. Mit Keeper David von Ballmoos, Michel Aebischer, Sandro Lauper, Fabian Lustenberger und Jean-Pierre Nsame fehlten Trainer David Wagner im bislang wichtigsten Spiel der Saison eine Handvoll Stammspieler.
Und trotz einer schwungvollen Startphase lief es YB zu Beginn auch auf dem Feld nicht nach Plan. Der frühe Gegentreffer fiel nach einem kapitalen Fehlpass von Mohamed Camara, das brutale Foul von Igor Charatin an Jordan Siebatcheu wurde nur mit einer Gelben Karte bestraft (22.). Dafür war dann der Platzverweis auf der Gegenseite gegen Hefti sehr hart. Allerdings stellte sich der YB-Verteidiger bei der Szene, die in der 25. Minute zu einem Penalty für die Gäste führte, sehr ungeschickt an.
Glück im Unglück
Im letztlich entscheidenden Moment des Abends war dem Schweizer Meister aber das Glück hold. Der von Myrto Uzuni getretene Penalty landete am Innenpfosten, ehe er den Weg via des Rückens von Guillaume Faivre und einem Tohuwabohu im Fünfmeterraum doch noch den Weg ins Tor fand. Der Treffer wurde aber nach Konsultation der Videobilder aberkannt, der vermeintliche Torschütze Aïssa Laïdouni lief zu früh in den Strafraum und bedrängte danach die YB-Verteidiger etwas zu ungestüm.
In Unterzahl boten die Berner eine starke Leistung und kompensierten den Ausfall Heftis dank viel Laufbereitschaft, mannschaftlicher Geschlossenheit und Solidarität. Die Tore von Sierro, der mit einem herrlichen Weitschuss von der Strafraumgrenze traf, und Garcia nach einem wunderbaren Sololauf waren der verdiente Lohn für den starken Auftritt. Der zweite Gegentreffer kurz vor Schluss war ein vorerst kleiner Wermutstropfen. Wie teuer dieser YB zu stehen kommen wird, wird sich am nächsten Dienstag weisen.
Dank dem dritten Heimsieg im dritten Spiel der Champions-League-Qualifikation reicht den Bernern im Rückspiel in Ungarn ein Remis, um zum zweiten Mal nach der Saison 2018/2019 in der Gruppenphase der Champions League zu spielen. Gewinnt Ferencvaros mit einem Tor Differenz, geht die Partie in die Verlängerung.