Auf dem Platz ist das erste Champions-League-Halbfinale zwischen Paris Saint-Germain und RB Leipzig eine einseitige Sache. An der Seitenlinie gibt es aber heftige Diskussionen zwischen Thomas Tuchel, Julian Nagelsmann, und dem Fitnesscoach der «Roten Bullen».
Mit einem simplen Kopfball entscheidet Juan Bernat nach 56 Minuten das Hablfinalspiel zwischen Paris Saint-Germain und RB Leipzig. Der Klassenunterschied zwischen dem französischen Meister und dem Bundesligisten ist aber schon vor dem 3:0 des Spaniers klar zu erkennen. «Der Gegner war heute deutlich stärker als wir», wird Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann nach der Partie sagen. Wenig verwunderlich deshalb, dass sich die beiden Mannschaften fortan nicht mehr grossartig ärgern. PSG kontrolliert das Spiel, Leipzig verhindert eine Blamage.
Einmal kommt aber doch nochmals Aufregung in die Partie. Ein überhartes Einsteigen von RB-Angreifer Yussuf Poulsen bringt PSG-Trainer Thomas Tuchel an der Seitenlinie auf die Palme. Wild gestikulierend geigt er seinem Gegenüber Julian Nagelsmann die Meinung. Kurz darauf beruhigt sich die Lage zwischen den beiden Coaches wieder, aber Tuchel hat noch nicht genug. Nach der Partie fährt er den Fitnesscoach der Leipziger, Daniel Behlau, an. Über die TV-Kameras sind die Worte des 46-Jährigen deutlich zu verstehen. «Es ist eine Schande, dass du das nicht zugibst», blafft der PSG-Trainer hinter seinem Mundschutz in Richtung Behlau. Das Staffmitglied der Leipziger scheint die Situation beruhigen zu wollen. «Glückwunsch zum Sieg», ist aus seinem Mund zu hören.
Streit sei «keine grosse Sache»
Nach dem Spiel gibt RB-Trainer Nagelsmann zu, dass seine Mannschaft einen aggressiven Spielstil an den Tag legte. «Wir haben viel gefoult, das kann man auch nachlesen. Das war nicht geplant, wir waren einfach of zu spät dran», erklärt der 33-Jährige das Wortgefecht mit Thomas Tuchel. Es sei aber keine grosse Sache gewesen. «Er beklagte sich, weil er seine Spieler schützen wollte. Das ist ganz normal.»
Sein Kontrahent sieht das genau so. «Das ist völlig okay zwischen zwei Cheftrainern», bestätigt Tuchel. Was der PSG-Coach aber dann nicht versteht, ist, dass sich Drittpersonen, wie Leipzigs Fitnesscoach Behlau, einmischen. «Es war eine Angelegenheit zwischen mir und Julian, da hat sich dann ein Dritter eingemischt und das hat mir nicht gefallen. Das geht so nicht.» Worum genau es bei dem Streit nach dem Schlusspfiff ging, wollte Tuchel allerdings nicht verraten. Die Sache habe sich sowieso erledigt. «Wir haben das geklärt und ich habe meine Meinung gesagt.»