Manchester City lässt Real Madrid im Rückspiel des Champions-League-Halbfinals nicht den Hauch einer Chance. Bei der 4:0-Gala der Skyblues trumpft Akanji gross auf und Guardiola durchdringt eine magische Marke.
Manchester City zerlegt Real Madrid im Rückspiel des Champions-League-Halbfinals in seine Einzelteile. City spielt souverän und ist reif, den Henkelpott erstmals in der Vereinsgeschichte in die Höhe zu stemmen. Folgend sieben Fakten zum tadellosen City-Auftritt gegen die Königlichen.
Guardiola tütet 100. Sieg in der Champions League ein
Pep Guardiola ist ein Genie – was er in der laufenden Saison aus seinen Jungs herausholt, ist schlicht hervorragend. Mit dem Sieg gegen Real Madrid realisiert Pep seinen vierten Einzug in den Final der Champions League. Doch nicht nur das: Die 4:0-Gala gegen die Madrilenen ist sein 100. Sieg in der Königsklasse. Der Katalane knackt als erst dritter Trainer diese magische Marke. Zuvor haben das nur Sir Alex Ferguson (102 Siege) und Carlo Ancelotti (107 Siege) geschafft. Guardiola ist den beiden Trainer-Grössen also dicht auf den Fersen.
Wer noch ein bisschen Angeberfakten in sein Repertoire packen will: Die Siegquote von Pep Guardiola in der Champions League liegt bei 63,3 Prozent, ein Unentschieden trifft zu 20,9 Prozent ein und verlieren tut der Taktik-Fuchs zu 15,8 Prozent. Gute Aussichten also für den Final in Istanbul.
Akanji steht als 6. Schweizer im Final der Königsklasse
Bei Dortmund ausgebootet, bei Manchester City eine unverzichtbare Stammkraft. Was Manuel Akanji bei den Sky Blues abliefert, ist Weltklasse. Der 27-Jährige spielt am Mittwochabend abgeklärt, ist die Ruhe selbst und lässt Reals Flügelflitzer Rodrygo blass aussehen. Akanji krönt seine Mega-Performance mit seinem ersten Pflichtspieltor für Manchester City und macht mit seinem 3:0 den Deckel drauf.
Akanji ist der sechste Schweizer, der in einem Champions-League-Finale stehen wird. Zuvor waren dies Xherdan Shaqiri (2013 mit Bayern, 2019 mit Liverpool), Stephan Lichtsteiner (2015 und 2017 mit Juventus Turin), Philippe Senderos (2006 mit Arsenal), Ciriaco Sforza (2001 mit Bayern München) und Stéphane Chapuisat (1997 mit Borussia Dortmund).
Ancelotti bricht Rekord von Sir Alex Ferguson
Die Trophäen-Sammlung von Carlo Ancelotti ist gigantisch: vier Champions-League-Titel, drei Klub-WM-Titel, Meistertitel in der Premier League, Bundesliga, Serie A, La Liga, Ligue 1 und und und.
Gegen Pep Guardiola muss sich der Italiener am Mittwochabend zwar geschlagen geben, in die Rekordbücher darf sich der Real-Coach trotzdem eintragen lassen. Der 63-Jährige stand zum 191. Mal während eines Champions-League-Spiels an der Seitenlinie. Er übertrumpft damit Sir Alex Ferguson, der mit 190 Partien zuvor an der Spitze stand.
Der König unter den Assist-Gebern: Kevin De Bruyne
In der laufenden Champions-League-Kampagne stand Kevin De Bruyne neunmal auf dem Platz. Der Belgier ist bekannt dafür, Tore zu schiessen und tödliche Bälle in die Schnittstelle zu spielen. Und Zweiteres tat De Bruyne auch gestern wieder – mit zwei Assists erhöht sich sein Vorlagen-Konto numerisch auf sieben. Kein Spieler hat in der aktuellen Königsklasse-Saison mehr Tore vorbereitet als Kevin De Bruyne.
In der All-Time-Bestenliste der Uefa steht der Belgier mit insgesamt 28 Assists nun an neunter Stelle der besten Vorlagengeber der Champions League. Nummer eins ist Cristiano Ronaldo (42 Vorlagen), gefolgt von Lionel Messi (40 Vorlagen) und Angel Di Maria (38 Vorlagen).
Haaland-Schreck Rüdiger sitzt nur auf der Bank
Wo ist Erling Haaland? – So zumindest die Frage nach dem Hinspiel der Halbfinal-Affiche in Madrid. Abwehrturm Rüdiger schaltete Superknipser Haaland komplett aus. Der Deutsche hatte den Norweger im Griff, liess ihm keinen Millimeter Freiraum. Vor dem Rückspiel meinte Rio Ferdinand: «Nach dem letzten Spiel habe ich mich gefragt: ‹Hat jemand in dieser Saison gegen Haaland besser gespielt als Rüdiger?›»
Trotz der Glanzleistung Rüdigers im Hinspiel sitzt der Haaland-Schreck nur auf der Bank. Carlo Ancelotti setzt für das Rückspiel auf Eder Militao, der nach einer Gelb-Sperre wieder spielberechtigt war. Der Brasilianer macht seinen Job zwar ordentlich, Erling Haaland geniesst aber ausserordentlich viele Freiheiten. Ein Tor bleibt Haaland nur wegen eines reaktionsstarken Courtois' verwehrt. Die Ancelotti-Entscheidung, Rüdiger mit Militao zu ersetzen, löst in den sozialen Medien eine Kontroverse aus.
Julian Alvarez schielt auf vier Titelgewinne in einer Saison
Julian Alvarez hat in der laufenden Saison mit Argentinien den Weltmeisterpokal in die Höhe gestemmt. Drei weitere Triumphe könnten dem Stürmer folgen: Champions League, Premier League und FA-Cup. Eine Saison, die sich definitiv sehen lassen könnte.
Zudem wäre der Argentinier mit dem Sieg in der Königsklasse der erste Spieler überhaupt, der die Copa Libertadores, die Copa America, die WM und die Champions League gewinnt. Ein beachtliches Resümee für einen 23-Jährigen.
Joker Alvarez und Foden brillieren
Julian Alvarez ist ein Top-Stürmer, doch hat er den grossen Erling Haaland vor der Sonne stehen. Alvarez kommt bei City meist nur zu Teil-Einsätzen, so auch beim Rückspiel gegen Real Madrid. Dasselbe gilt für Phil Foden. Das Eigengewächs der Citizens bestreitet seine Einsätze als Edel-Joker.
Gegen Real Madrid stehen Alvarez und Foden keine zehn Minuten auf dem Platz – für die beiden Talente Zeit genug, um ihre Klasse aufblitzen zu lassen. Phil Foden spielt in der Nachspielzeit einen genialen Pass in die Tiefe, Kollege Alvarez vollstreckt eiskalt und lässt Titelverteidiger Real mit dem 4:0 klein aussehen.