Der Champions-League-Final zwischen Liverpool und Real Madrid (0:1) in Paris wird von chaotischen Zuständen beim Einlass der Fans in das Stade de France überschattet. Die Polizei setzte Tränengas ein.
Der Anpfiff des am Samstag für 21.00 Uhr geplanten Finals war immer wieder nach hinten verlegt worden, ehe er letztlich mit 37 Minuten Verspätung erfolgte. Grund dafür waren chaotische Zustände vor dem Stadion. Ein «katastrophales Bild von Frankreich» sei gezeichnet worden, schrieb die Zeitung «Le Figaro». Laut der Polizei wurden 68 Personen festgenommen, 238 leicht verletzt.
Die UEFA erklärte das Chaos durch das hohe Aufkommen von englischen Fans ohne gültige Tickets. Die Drehkreuze am Eingang von Liverpool seien blockiert gewesen, weil Tausende Anhänger, die gefälschte Tickets erworben hätten, diese nicht passieren konnten. Dadurch sei es zu Staus gekommen. Der Anpfiff sei verschoben worden, um möglichst vielen Fans mit Tickets den Einlass zu ermöglichen.
«Inkompetenz der französischen Organisatoren»
Polizisten der englischen Merseyside Police, die ebenfalls vor Ort waren, verteidigten die Fans, wie die BBC berichtete. In den sozialen Medien tauchten Fotos und Videos auf, die einen mindestens unverhältnismässigen Einsatz der Ordnungskräfte am Stadion zeigten. Die französische Polizei setzte dabei Tränengas ein. Die Sportzeitung «L'Equipe» schrieb von einem «absoluten Fiasko». Es sei eine «Inkompetenz der französischen Organisatoren» gewesen, die «dramatische Folgen hätte haben können, wenn die Liverpool-Fans nicht unendlich geduldig gewesen wären».
Nicht zum ersten Mal kam es am Rande eines Finals mit Liverpooler Beteiligung zu Problemen. 1985 ereignete sich die Katastrophe von Heysel in Brüssel, als 39 Fussballfans zu Tode getrampelt wurden. 2019 versuchte eine Gruppe von Liverpool-Fans vor dem Final gegen Tottenham Hotspur in Madrid das Stadion teils über den Medieneingang zu stürmen.
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SDA