«Kein respektvolles Miteinander» Kahn zeigt sich «verwundert» über die Kritik von Hoeness

DPA/jar

10.10.2023

Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness (links) sagte, dass «die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender ein grosser Fehler» war.
Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness (links) sagte, dass «die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender ein grosser Fehler» war.
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Oliver Kahn meldet sich nach der Kritik von Uli Hoeness zu Wort. Der ehemalige Bayern-Boss Kahn blickt auch noch einmal auf die Trennung zurück.

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  • Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeness hat am Sonntag harsche Kritik an Ex-Vorstandsboss Oliver Kahn geäussert und gesagt, dass die Anstellung von Kahn ein «grosser Fehler» war.
  • Oliver Kahn reagiert erstaunt auf die Kritik und sagt, dass man vereinbart habe, freundlich miteinander umzugehen.
  • Über die Trennung sagt Kahn, es habe unterschiedliche Vorstellungen über die Entwicklung und die Strategie des Vereins gegeben.

Oliver Kahn hat mit Erstaunen auf die Kritik von Uli Hoeness reagiert. Ehrenpräsident Hoeness hatte die Berufung von Kahn zum Vorstandsvorsitzenden beim FC Bayern als «grossen Fehler» bezeichnet, was Kahn nicht gefiel.

«Ehrlich gesagt bin ich verwundert darüber. Der FC Bayern und ich hatten im Sommer vereinbart, dass wir dieses Kapitel freundschaftlich schliessen wollen und ich auch in Zukunft gerne Teil der FC-Bayern-Familie bleibe», sagte Kahn der «Bild». «Dazu stehe ich weiterhin. Die aktuellen Äusserungen von Uli Hoeness tragen zu einem respektvollen Miteinander nicht unbedingt bei.»

Hoeness hatte im Sonntags-Stammtisch des BR Fernsehens zu den Landtagswahlen über Politik gesprochen. Dabei war er aber auch auf den FC Bayern und Kahn eingegangen. «Das allerwichtigste ist, wenn man was verändern will, dass man bei sich anfängt und zugibt, dass man Fehler gemacht hat. Und die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender war ein grosser Fehler», sagte Hoeness, «und als ich erkannt habe, dass der das nicht kann, habe ich mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen das geändert.» Hoeness und Rummenigge gehören beide dem Aufsichtsrat an.

Unterschiedliche Vorstellungen über Entwicklung des Klubs

Nach dem letzten Bundesliga-Spieltag im Mai hatte der FC Bayern sich von Kahn getrennt, der Vertrag ist mittlerweile aufgelöst. Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic musste gehen. Hoeness äusserte sich in der TV-Sendung am Sonntag auch zur Arbeitsauffassung von Kahn. «Oliver Kahn hat kürzlich in einem Interview gesagt, ein CEO muss nicht 24 Stunden am Tag arbeiten. Dann habe ich darauf geantwortet, aber zwölf sollten es schon sein», sagte der 71-Jährige.

«Ich habe in meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern immer mit bestem Wissen und Gewissen für den Verein gehandelt», sagte der 54-jährige Kahn. «Leider stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass es unterschiedliche Vorstellungen über die Entwicklung und die Strategie des Klubs gab. Letztendlich war es besser, dass jeder für sich seinen eigenen Weg weitergeht. Damit ist auch alles gesagt.»