Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness «Die Berufung von Oliver Kahn war ein grosser Fehler»

DPA/SB10

9.10.2023 - 10:00

Ehrenpräsident Uli Hoeness bezeichnet die Berufung von Oliver Kahn zum Vorstandsvorsitzenden als grossen Fehler.
Ehrenpräsident Uli Hoeness bezeichnet die Berufung von Oliver Kahn zum Vorstandsvorsitzenden als grossen Fehler.
dpa

Uli Hoeness hofft, dass er den FC Bayern nach dem «grossen Fehler» Oliver Kahn schnell wieder auf Kurs bringt. Eine Prognose gibt er für Bundestrainer Nagelsmann ab.

Uli Hoeness hat seinen Zeitplan für die neue Führung des FC Bayern München skizziert. Angesprochen auf den früheren Leipzig-Manager Max Eberl als Kandidaten, verriet der Ehrenpräsident seine Vorstellungen.

«Ich schätze, dass wir die nächsten sechs bis zwölf Monate die Personalbesetzung haben, die die Zukunft dann machen soll», sagte Hoeness dem BR Fernsehen.

«Dann werden sich Karl-Heinz Rummenigge und ich wieder etwas zurückziehen auf den Aufsichtsratsposten, der ja nur beratend tätig sein soll. Im Moment haben wir eher auch operative Aufgaben. Bis wir merken, dass das Schiff wieder geradeaus fährt», sagte der 71-jährige Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters.

Trennung von Oliver Kahn

Hoeness äusserte sich auch noch einmal zur Trennung von Oliver Kahn, der als Vorstandsvorsitzender im Mai gehen musste. «Das allerwichtigste ist, wenn man was verändern will, dass man bei sich anfängt und zugibt, dass man Fehler gemacht hat. Und die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender war ein grosser Fehler», sagte Hoeness, «und als ich erkannt habe, dass der das nicht kann, habe ich mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen das geändert.» Hoeness und Rummenigge gehören beide dem Aufsichtsrat an. 

Oliver Kahn hat die Bayern-Bosse nicht überzeugt. 
Oliver Kahn hat die Bayern-Bosse nicht überzeugt. 
Keystone

«Oliver Kahn hat kürzlich in einem Interview gesagt, ein CEO muss nicht 24 Stunden am Tag arbeiten. Dann habe ich darauf geantwortet, aber zwölf sollten es schon sein.»

Uli Hoeness

Zum neuen DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig äusserte sich Hoeness zurückhaltend. «Ich habe mich mit der Personalie nicht so sehr beschäftigt», sagte Hoeness. Aber Rettig habe ohnehin mehr mit der Verwaltung als mit der Nationalmannschaft zu tun.



Positive Impulse erwartet der langjährige Manager und Präsident des FC Bayern von Bundestrainer Julian Nagelsmann. «Der ist vollkommen unverbraucht. Er hat sich jetzt gut erholt, der wird volle Fahrt nach vorne fahren», sagte Hoeness. 

Die Entlassung von Nagelsmann bei Bayern Ende März hätte er nicht befürwortet: «Den Trainer hab nicht ich ausgetauscht. Der Verein hat den Trainer ausgetauscht, was nicht unbedingt klug war.» Nagelsmann startet mit der deutschen Nationalmannschaft auf eine Länderspielreise in die USA. 

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