Kanton Zürich In diesen 28 Gemeinden ist das Grundwasser mit Pestiziden belastet

gbi

4.9.2019

Trüllikon im Zürcher Weinland weist eine der höchsten Pestizid-Belastungen auf. 
Trüllikon im Zürcher Weinland weist eine der höchsten Pestizid-Belastungen auf. 
Bild: Keystone

Letzte Woche wurde bekannt, in welchen Kantonen das Grundwasser am stärksten mit dem Pflanzenschutzmittel Chlorothalonil belastet ist. Nun zeigt sich, welche Zürcher Gemeinden konkret betroffen sind.

Mit einer Umfrage bei sämtlichen kantonalen Umweltämtern wollte der «Tages-Anzeiger» herausfinden, wo das Grundwasser mit Abbaustoffen des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil belastet ist. Dabei zeigte sich, dass der Kanton Zürich besonders stark betroffen ist, aber auch im Berner Seeland und in Solothurn gab es problematische Messwerte.

An einer Messstelle in Zürich wurde der gesetzliche Toleranzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter sogar um das 13-fache überschritten. Wo genau, dazu wollten die Kantonsbehörden keine Angaben machen.

Die Zürcher Tageszeitung grub deshalb noch etwas tiefer – und beförderte eine Liste des kantonalen Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) zutage, die zeigt, wo sich die Grundwasserfassungen mit den problematischen Pestizid-Werten befinden. Der mit Abstand höchste Wert wurde laut einem Artikel vom Mittwoch in einer Grundwasserfassung in Waltalingen registriert – 1,34 Mikrogramm pro Liter waren es konkret. Die betroffene Quelle sei nicht mehr im Trinkwasserkreislauf und werde nur noch von Bauern zur Bewässerung genutzt, teilte der Gemeindeschreiber dem «Tages-Anzeiger» mit.

Zu den aufgeführten Gemeinden gehören unter anderem auch Trüllikon, Seuzach, Neftenbach und Wiesendangen. Ein Awel-Sprecher bestätigte die Echtheit der Liste. Die Grafik unten zeigt, in welchen 28 Gemeinden erhöhte Werte gemessen wurden.

Dass viele Grundwasserfassungen im Zürcher Weinland erhöhte Chlorothalonil-Messwerte aufweisen, kommt für Ferdi Hodel, Geschäftsführer des Zürcher Bauernverbands, nicht überraschend. Das Fungizid werde vor allem beim Anbau von Getreide, Gemüse und Wein eingesetzt, und das Weinland sei schliesslich «die Getreidekammer des Kantons».

Sorgen um die Trinkwasserqualität müsse man sich dennoch nicht machen, betont ein Awel-Sprecher. Die Werte im Grundwasser liessen keine Rückschlüsse auf die Belastung des Trinkwassers zu, da das Trinkwassernetz meist aus mehreren Fassungen und/oder mit Zürichseewasser gespeist werde, das frei von Chlorothalonil-Rückständen sei.

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