Gemeindepräsident von AversVon der Aussenwelt abgeschnitten? «Das ist doch nicht so schlimm»
Von Gil Bieler
13.8.2019
Wegen eines Steinschlag ist die Strasse ins Bündner Bergtal Avers seit Montag gesperrt. Trotzdem behält Gemeindepräsident Kurt Patzen die Ruhe: Nun müsse man halt stillhocken können.
Das Avers preist sich als ein Ort der Ruhe: In dem Bündner Bergtal «lassen sich die Stille und Schönheit der Berge noch in ihrer Urtümlichkeit entdecken», heisst es auf der Website der gleichnamigen Gemeinde. Man könne hier «den Lärm und die Hast des Alltags vergessen». Dass diese Abgeschiedenheit auch zu einem gelassenen Gemüt führt, diesen Eindruck erweckt zumindest Gemeindepräsident Kurt Patzen in diesen Tagen.
Die Kantonsstrasse ins Tal ist wegen der heftigen Niederschläge der letzten Tage gesperrt. Am Montag ging bei Innerferrara ein Steinschlag nieder. Rund 170 Personen in der Gemeinde Avers sind seither isoliert. Für Patzen kein Grund, die Nerven zu verlieren: «Was sollen wir auch machen?», fragt er den Reporter amüsiert. «Das ist nicht so schlimm. Nun muss man halt stillhocken können.» Er sei nur froh, dass durch die Felsmassen niemand verletzt worden sei.
Im Winter komme es ohnehin gelegentlich vor, dass die Strasse für ein, zwei Tage gesperrt bleibe. Immerhin sei dieses Mal der Strom nicht ausgefallen. «Und der Dorfladen ist gut gefüllt.» Vom Strassenunterbruch betroffen seien vor allem Baufirmen und eventuell einzelne Touristen, aber ansonsten gebe es keine Probleme.
Geologen prüfen Gestein
Die Strasse wird noch mehrere Tage gesperrt bleiben, wie am Nachmittag bekannt wurde. Der grösste der abgebrochenen Brocken sei gut vier Meter hoch, schätzt Patzen. Geologen überprüfen derzeit an der Unglücksstelle, ob weiteres loses Gestein abgetragen oder allenfalls sogar gesprengt werden muss. Erst danach wird die Strasse geräumt. «Das geht dann fix, die Maschinen stehen bereit», sagte Patzen.
Immerhin sind die Averser mit ihrem Schicksal nicht allein: Seit Dienstag ist auch die Strasse nach S-Charl im Engadin wegen Murgängen gesperrt, wie die «Südostschweiz» berichtet. Und auch der Strassen- und der Schienenweg nach Zermatt ist seit dem späteren Montagabend laut SRF wegen eines Felssturzes gesperrt.
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Auch in den kommenden Tagen wird sich laut Deutschem Wetterdienst am Wettergeschehen nur wenig ändern.
Im Norden und Osten wird es am Montag stark bewölkt bis bedeckt sein und es fällt Sprühregen. Die Höchstwerte liegen zwischen 9 und 14 Grad, bei Sonne örtlich auch bei frühlingshaften 17 Grad.
Der Dienstag beginnt im Norden und Nordosten trüb, dann kann aber auch die Sonne durchkommen. In den Niederungen im Süden und Südwesten gibt es teils Nebel. Die Höchsttemperaturen liegen bei 10 bis 16 Grad, im Dauernebel darunter.
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