Nordschweiz Basler Erziehungsdepartement will an integrativer Schule festhalten

dosp, sda

17.5.2023 - 10:21

Kinder mit Lernschwächen sollen mit Förderklassen aufgefangen werden (Symbolbild).
Kinder mit Lernschwächen sollen mit Förderklassen aufgefangen werden (Symbolbild).
Keystone

Das Basler Erziehungsdepartement will am Grundprinzip der integrativen Schule festhalten. Vor dem Hintergrund wachsender Probleme und einer Initiative für die Wiedereinführung von Kleinklassen will der Kanton aber separative Angebote ausbauen.

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Es sei nicht alles so verlaufen, wie man sich das bei der Umstellung auf eine integrative Schule gewünscht hätte, sagte der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP) am Mittwoch an einer Medienkonferenz. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler «mit einer massiven Verhaltensauffälligkeit» sei allzu gross und erschwere den Unterricht in vielen Schulkassen stark.

Deshalb und auch angetrieben von der Volksinitiative hat das Erziehungsdepartement ein Massnahmenpaket geschnürt, das den Schulen Mittel biete, um schwierige Situationen meistern zu können. «Wir halten aber am Prinzip Integration vor Separation fest», betonte Cramer. Dieses Massnahmenpaket gehe nun in eine Konsultationsrunde, die sich insbesondere an Lehr- und Fachpersonen richte.

Im Zentrum der Massnahmen stehen separative Förderklassen und/oder teilseparative Fördergruppen, in denen Schülerinnen und Schüler mit Lernschwächen temporär oder auch für mehrere Jahre untergebracht und eben speziell gefördert werden können.

Lerninseln für schwierige Situationen

Dazu kommen sogenannte Lerninseln, mit denen schwierige Situationen in Klassenverbänden aufgefangen werden sollen. In diesen Lerninseln können verhaltensauffällige Schülerinnen und Schüler von Sozial- und Heilpädagoginnen und -pädagogen für kürzere Zeitspannen betreut und unterrichtet werden.

Schliesslich sollen die bestehenden Spezialangebote für Schülerinnen und Schüler «mit massiv erhöhtem Förderbedarf» – etwa solche mit selbst- oder fremdgefährdendem Verhalten – ausgebaut werden.

Cramer ist der Ansicht, dass das Kanton damit den Anliegen der Initianten weit entgegenkomme und sogar darüber hinausgehe. Das Massnahmenpaket ist entsprechend als indirekter Gegenvorschlag zur Initiative gedacht.

Das Massnahmenpaket habe wiederkehrende Kosten von 16,2 Millionen Franken pro Jahr zur Folge, hiess es an der Medienkonferenz.