Informatik Datencenter in ehemaligem Luzerner Zivilschutzbunker eröffnet

kad, sda

21.6.2022 - 14:58

Server statt Pritschen: Im ehemaligen Zivilschutzbunker Wartegg in Luzern werden nun Daten gesichert.
Server statt Pritschen: Im ehemaligen Zivilschutzbunker Wartegg in Luzern werden nun Daten gesichert.
Keystone

Der Energieversorger ewl hat am Dienstag ein neues Datencenter in der ehemaligen Zivilschutzanlage in der Stadt Luzern in Betrieb genommen. Wo früher im Katastrophenfall der Regierungsrat oder Schülerinnen und Schüler Unterschlupf gefunden hätten, gibt es nun Platz für 600 Serverschränke.

Für 30 Millionen Franken realisierte ewl das neue Rechenzentrum Stollen Luzern im Wartegghügel. Die unterirdische Zivilschutzanlage, die der Kanton in den 1960er-Jahren gebaut hatte, hätte mehreren hundert Personen Schutz geboten. 2011 ging der Bunker an die Stadt Luzern über und blieb fortan ungenutzt.

Die Stadt gab ihn der ewl im Baurecht ab für einen Jahreszins von 54'000 Franken. Bevor nun die Server in den Räumen hochgefahren werden konnten, musste ewl umfangreiche Bauarbeiten vornehmen. Gar Sprengungen seien im Fels nötig gewesen, teilte das Unternehmen anlässlich der Eröffnung mit.

Dank der unterirdischen Lage biete das Center aber guten Schutz für sensible Daten, die auf den Servern gespeichert werden. Rund 600 Server-Racks stehen auf einer Fläche von über 1600 Quadratmetern. Die Anlage besteht aus fünf Hauptstollen und acht Nebenstollen. Sie wird rund um die Uhr videoüberwacht, es gibt biometrische Zutrittskontrollen.

Schweizweit einzigartig ist das Rechenzentrum laut ewl auch, weil es CO2-neutral mit erneuerbarer See-Energie betrieben und auch mit Seewasser gekühlt wird. Die Abwärme der Server wird zum Beheizen von Gebäuden in der Umgebung genutzt. Ihre Daten im Wartegghügel lagern können Organisationen unterschiedlicher Art und Grösse.

kad, sda