Umwelt Zahl der Gewässerverschmutzungen 2024 in Luzern auf Vorjahreshöhe

rl, sda

10.1.2025 - 08:08

Gewässerverunreinigung mit Fischsterben durch flüssiges Gärgut in Ruswil. (Archivbild)
Gewässerverunreinigung mit Fischsterben durch flüssiges Gärgut in Ruswil. (Archivbild)
Keystone

Im Kanton Luzern ist die Zahl der Gewässerverschmutzungen auch 2024 unterdurchschnittlich geblieben. Allerdings gab es wieder mehr Verunreinigungen, die durch die Landwirtschaft verursacht wurden.

Keystone-SDA, rl, sda

Wie die Staatskanzlei Luzern am Freitag mitteilte, wurden im letzten Jahr 68 Gewässerverunreinigungen registriert, zwei mehr als 2023. Im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2024 gab es 79 Fälle pro Jahr.

Die Staatskanzlei führte diese Entwicklung auf Massnahmen zurück, welche im Kampf gegen Gewässerverschmutzungen ergriffen worden seien. Die zuständigen kantonalen Stellen würden sich dazu mit den Verbänden von Fischern, Landwirten und Baumeistern jährlich austauschen.

2023 waren die meisten Verschmutzungen durch Industrie- und Gewerbebetriebe verursacht worden. 2024 seien vermehrt Landwirtschaftsbetriebe die Ursache gewesen, teilte die Staatskanzlei mit.

Die Zahl der durch die Landwirtschaft verursachten Gewässerverschmutzungen nahm 2024 gegenüber dem Jahr zuvor von 18 auf 29 Fälle zu. 28 wurden durch Gülle verursacht. Zu einem Fischsterben kam es gemäss der Mitteilung dabei nur in einem Fall.

Witterung erschwerte das Güllen

Als Grund für die Zunahme in der Landwirtschaft nannte die Staatskanzlei die häufigen Niederschläge und die deswegen oft wassergesättigten Böden. Es sei unter diesen Umständen für die Landwirte besonders herausfordernd, den optimalen Zeitpunkt zum Güllen zu finden. Sei der Boden gesättigt oder es regne nach dem Güllen stark, könne die Jauche abgeschwemmt oder via Drainagen in Gewässer gelangen.

Rückläufig war im Gegenzug die Zahl der durch Industrie- und Gewerbebetriebe verursachten Gewässerverschmutzungen, welche von 24 auf 16 zurückging. Davon entfielen 2024 neun auf Baustellen, 2023 waren es 15 gewesen. Fast in allen Fällen sei das Baustellenabwasser unsachgemäss entsorgt worden, hiess es.

23 Verunreinigungen hatten eine andere Ursache. Es kann sich dabei um Treibstoff oder Löschwasser handeln oder verschmutztes Abwasser. In einigen Fällen blieb die Ursache unbekannt.

Weniger Fischsterben

Reduziert hätten sich die durch Verschmutzungen verursachten Fälle von Fischsterben, teilte die Staatskanzlei weiter mit. Von diesen habe es 2024 noch fünf Fälle gegeben. 2022 seien es 14 und 2023 acht gewesen. Auch wenn eine Verschmutzung nicht zu einem Fischsterben führe, könne sie aber für kleine Wasserlebewesen verheerend sein.

Die fünf Fischsterben erstreckten sich über Bachlängen von total acht Kilometern, wie die Staatskanzlei weiter mitteilte. Der langjährige Durchschnitt liegt bei zehn Kilometern.

Eines der Fischsterben war durch eine Biogasanlage verursacht worden. Der Kanton hat daraus Lehren gezogen und will für neue Biogasanlagen allenfalls zusätzliche Massnahmen verlangen.