Alarmierende PrognosenVorbote der Zukunft: Grönlands dramatische Eisschmelze
AP
23.8.2019
Grönland ist derzeit in den Schlagzeilen, weil US-Präsident Trump es angeblich gern kaufen würde. Aber viel dramatischer ist die Veränderung der Umwelt, die sich dort abspielt — eine massive Eisschmelze mit Folgen für die ganze Erde.
Das Eis, auf dem David Holland steht, ist Tausende Jahre alt. In ein oder zwei Jahren wird es verschwunden sein und den ohnehin schon ansteigenden Meeren noch mehr Wasser zufügen. Holland ist Wissenschaftler an der Universität New York und verfolgt, was sich in Grönland vollzieht: ein dramatisches Schrumpfen der Eismassen, vor allem deshalb, weil sich das Klima so erwärmt hat.
Und die langfristigen Folgen für die ganze Welt sind enorm. Hier, auf dieser Insel inmitten des nördlichen Polarkreises, steht sozusagen die Kühlschranktür der Erde offen, wie Wissenschaftler erklären. Es ist hier, wo eine wässerigere und wärmere Zukunft des Planeten vorgezeichnet wird, wo Gletscher dahinschmelzen und Ozeane anzuschwellen beginnen.
So hoch sind die Lufttemperaturen in Grönland, dass Holland und andere Forscher an einem jüngsten August-Tag ihre Mäntel ablegten und ohne Handschuhe auf dem schmelzenden Eis arbeiteten. In Kulusuk, einer der nahe gelegensten Siedlungen, zeigte die Quecksilbersäule kürzlich an einem Morgen 10,7 Grad Celsius.
Es ist ein Sommer der Rekordtemperaturen für Grönland, und Wissenschaftler schätzen, dass bis zum Herbst mindestens 400 Milliarden Tonnen Eis von der riesigen Eisdecke der Insel weggeschmolzen oder abgebrochen sein werden. Das ist genug, um beispielsweise Griechenland etwa 35 Zentimeter hoch unter Wasser zu setzen.
Allein vom 31. Juli bis zum 3. August sind mehr als 53 Milliarden Tonnen Eis von der Oberfläche weggeschmolzen. Das liegt gut 40 Milliarden Tonnen über dem Durchschnitt in dieser Jahreszeit. Und diese 53 Milliarden schliessen nicht einmal das Abbrechen von Eis — für sich genommen schon gewaltige Vorgänge — oder das Wegfressen der Gletscher von unten durch warmes Wasser ein.
Wissenschaftler wie der Luft-und Meereskundler Holland und der Ozeanograph Josh Willis von der Weltraumbehörde Nasa meinen, dass die Eisschmelze auf eine Kombination von zwei Faktoren zurückzuführen ist: durch Menschen erzeugter Klimawandel und natürliche, aber seltsame Witterungsabläufe. Gletscher auf Grönland schrumpfen in der Regel im Sommer und wachsen im Winter — aber nicht in diesem Jahr.
In Summit Station, einem in fast 3200 Kilometern Höhe und weit nördlich gelegenen Forschungscamp, wurden beispielsweise 2019 zwei Mal Temperaturen über dem Gefrierpunkt gemessen — mit einer Rekorddauer von zusammengenommen 16,5 Stunden. Davor hatte die Quecksilbersäule 2012 etwa 6,5 Stunden lang die Nullmarke überschritten, ein weiteres Mal kam das 1889 und im Mittelalter vor.
Alarmierende Prognosen
Insgesamt reicht der Sommer 2019 in seinen Extremen fast an 2012 heran — Wissenschaftlern zufolge Grönlands bislang schlimmstem Jahr der Eisschmelze in der modernen Geschichte. Und die Zukunft sieht noch düsterer aus. «Nach Vorhersagen anhand von Klimamodellen können wir erwarten, dass grössere Gebiete der Eisdecke über eine längere Zeitspanne im Jahr hinweg Schmelze erleben und grössere Verluste auftreten», sagt Tom Mote, Eisforscher an der Universität von Georgia. «Es gibt allen Grund zur Annahme, dass Jahre wie dieses häufiger vorkommen werden.»
Wissenschaftliche Erkenntnisse zuhauf untermauern diese alarmierende Prognose. So zeigen etwa Nasa-Satellitendaten, dass Grönlands Eisschicht zwischen 2003 und 2016 pro Jahr ungefähr um 255 Milliarden Tonnen abgenommen hat, wobei die Verlustrate im Laufe der Zeitperiode generell schlimmer wurde. So sind fast alle der 28 grönländischen Gletscher, die beispielsweise von der dänischen Klimaforscherin Ruth Mottram gemessen wurden, am Schrumpfen.
Das gilt insbesondere für Helheim am südöstlichen Rand der Insel. Er zählt zu den Gletschern Grönlands, die am stärksten zurückgehen: Rund zehn Kilometer sind es seit Messungen im Jahr 2005 schon gewesen. 70 bis 100 Meter hohe Eiskliffe markieren die Linie zwischen der noch festen Gletscherdecke und abgebrochenen Überbleibseln: Meereseis, Schnee und Eisberge. Holland und seine Forscherkollegen sehen beim Überfliegen im Helikopter eine weisse Landschaft mit häufigen Wasseransammlungen in einem glimmernden, fast fluoreszierenden Blau.
Das Wissenschaftler-Team ist gekommen, um Radar- und GPS-Technik zu installieren. Die Geräte sollen helfen, die Eisbewegungen zu verfolgen und zu erklären, warum salzhaltiges warmes Wasser, das von unten am Gletscher nagt, an die Oberfläche sprudelt.
Holland und auch etwa Willis von der Nasa vermuten, dass solches Wasser — zum Teil aus dem Golfstrom in Nordamerika — eine grössere Rolle bei der Eisschmelze in Grönland spielt als früher gedacht. Und wenn es so ist, wäre das wahrscheinlich eine schlechte Nachricht für den Planeten, denn es würde eine schnellere sowie stärkere Eisschmelze und ein höheres Ansteigen der Meeresspiegel bedeuten.
Alle paar Minuten ein Grollen
Schallwellen breiten sich in dieser einsamen, entlegenen Helheim-Landschaft leicht über Kilometer hinweg aus. Alle paar Minuten hört man ein schwaches Grollen ähnlich wie Donner. Aber es gewittert nicht: Es ist Eis, das bricht.
Mugu Utuaq lebt etwa 40 Hubschrauber-Minuten entfernt im kleinen Kulusuk. Als er noch ein Junge war, dauerten Winter bis zu zehn Monate lang, erinnert er sich. Jetzt können sie kurz sein, vielleicht gerade mal fünf Monate. Auch Bürgermeister Justus Paulus sieht einen starken Unterschied zu seinen Kindheitserfahrungen, findet jedoch gute Seiten in den wärmeren Temperaturen. «Wir haben gern einen Sommer», sagt er.
Aber Holland blickt von seinem Basislager auf den Helheim-Gletscher und sieht ein grösseres Bild. Es ist nicht gut, wie er sagt. Nicht gut für hier, Grönland, und nicht gut für die Erde insgesamt.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
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Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
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Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
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Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
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Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
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Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
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Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
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Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
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Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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