Thomas Zurbuchen Schweizer Forschungschef verlässt die Nasa

sda

14.9.2022 - 06:10

Forscher zum James-Webb-Teleskop: «Ich glaube an Leben ausserhalb der Erde»

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Adrian Glauser von der ETH Zürich arbeitet seit 18 Jahren am James-Webb-Teleskop mit. Ein Gespräch über den Urknall, ausserirdisches Leben und die Astronomie in der Zukunft.

13.05.2022

Thomas Zurbuchen, der Schweizer Chef des Nasa-Forschungsteams, räumt Ende Dezember seinen Posten in Washington. Er will eine Pause einlegen und Zeit mit Familie und Freunden verbringen.

Nach mehr als sechs Jahren an der Spitze des Nasa-Forschungsteams tritt der Berner Thomas Zurbuchen Ende Dezember zurück. Das teilte Zurbuchen am Dienstagabend auf Twitter mit. Er habe in seinem Job viel bewirken können. Es sei die intensivste Zeit seines Lebens gewesen, das weltweit führende Programm rund um den Weltraum zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen der Wissenschaft gestalten zu können, schreibt Zurbuchen weiter.

Bei seinem Vorstellungsgespräch im Herbst 2016 habe ihn der zuständige Leiter bei der Nasa gefragt, weshalb er auf einem Schleudersitz Platz nehmen wolle. Bei einem Wechsel in der Nasa-Administration könnte er gefeuert werden.

Zurbuchen antwortete, er wolle den Job übernehmen, da es besser sei, während einiger Monate Einfluss ausüben zu können, statt überhaupt keinen Einfluss zu haben. Er habe versucht, während seiner Zeit als Leiter des Nasa-Forschungsprogramms sein Bestes zu geben.

Beste Entscheidung für die Nasa

Er ziehe sich jetzt aus zwei Gründen zurück: Er glaube, es sei die beste Entscheidung für die Nasa, aber auch für ihn persönlich. Es gebe ohne Zweifel andere grossartige Führungskräfte mit neuen Ideen, die ausprobiert werden müssten. Sie sollten eine Chance erhalten.

Thomas Zurbuchen, Wissenschaftsdirektor der NASA. (Archivbild)
Thomas Zurbuchen, Wissenschaftsdirektor der NASA. (Archivbild)
Bild: Keystone/Anthony Anex

Jeder habe Schwächen, die sich in der Organisation einer Behörde wie die Nasa niederschlügen. Und diese Schwächen könnten mit der Zeit zur Belastung für das Team werden. Solche Wechsel seien für Behörden wie die Nasa, die nach höchster Qualität strebten, zwingend.

Auf persönlicher Ebene habe er ebenfalls den Eindruck, dass die Zeit für einen Wechsel reif sei. Er wolle neue Fähigkeiten erwerben und weitere Führungserfahrung sammeln. Er habe als Forschungschef der Nasa die Ziele erreicht, die er sich selbst gesteckt habe.

Mehr Zeit für Familie und Freunde

Er wolle nun erst einmal eine Pause einlegen. Er sei notorisch schlecht bei der Jobsuche, solange er noch mit voller Konzentration bei seiner aktuellen Arbeit beschäftigt sei. Sein Ziel für 2023 sei erst einmal, Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen.

Zurbuchen wurde 1968 in Heiligenschwendi bei Thun geboren, studierte Physik und Mathematik an der Universität Bern, ging später an die Universität von Michigan in den USA und 2016 zur Nasa, wo er mehr als 100 wissenschaftliche Missionen verantwortete.

sda