Coronavirus Studie: Kürzere Beschwerden bei Geboosterten mit Omikron-Infektion

sifr

8.4.2022 - 11:46

Die Wahrscheinlichkeit für einen Spitalaufenthalt bei Geimpften mit einer Omikron-Infektion war laut der Studie 25 Prozent geringer als bei vorab geimpften Delta-Patienten. (Archivbild)
Die Wahrscheinlichkeit für einen Spitalaufenthalt bei Geimpften mit einer Omikron-Infektion war laut der Studie 25 Prozent geringer als bei vorab geimpften Delta-Patienten. (Archivbild)
Keystone

Vollständig geimpfte und geboosterte Menschen leiden bei einer Corona-Infektion mit der Omikron-Variante kürzer unter Symptomen als bei einer Infektion mit der Delta-Variante. Auch den Geruchssinn verlieren sie laut einer britischen Studie weniger häufig.

Die Autoren nutzten für ihre Untersuchung die Daten aus einer kostenlosen Smartphone-App namens ZOE, bei der mehr als 63'000 bereits vor ihrer Infektion geimpfte Briten im Alter von 16 bis 99 Jahren zwischen Juni 2021 und Januar 2022 ihre Covid-Symptome schilderten. Das Fachblatt «The Lancet» publizierte die britische Studie am Freitag.

Bei Menschen mit vollständiger Corona-Impfung und Booster-Dosis dauerten die Symptome bei einer Omikron-Infektion im Schnitt 4,4 Tage. Bei Delta hielten die Beschwerden bei dieser Gruppe hingegen 7,7 Tage an, also 3,3 Tage länger.

Bei vollständig Geimpften ohne Booster-Dosis war der Unterschied nicht ganz so gross. Bei einer Omikron-Infektion litt diese Gruppe 8,3 Tage unter Symptomen, bei Delta waren es 9,6 Tage.

Hinweis auf kürzere Infektiösität

Die schnellere Erholung von einer Omikron-Infektion deute darauf hin, «dass der Zeitraum der Infektiösität kürzer sein könnte», schrieben die Studienautoren. Dies hätte Auswirkungen auf «Gesundheitsregeln am Arbeitsplatz und staatliche Gesundheitsleitfäden».

Auch die Art der Symptome ist je nach Virusvariante unterschiedlich. Bei einer Infektion mit der vergangenes Jahr dominanten Delta-Variante gaben 53 Prozent der geimpften ZOE-App-Nutzer an, dass sie ihren Geruchssinn verloren hätten. Bei der Omikron-Variante litten nur 17 Prozent der Betroffenen darunter. Das Risiko von Halsschmerzen war bei Omikron jedoch um 55 Prozent erhöht, eine heisere Stimme war bei Omikron laut der Studie um 24 Prozent wahrscheinlicher als bei Delta.

Weniger Hospitalisierungen

Schwere Infektionen gab es bei Omikron hingegen deutlich seltener: Die Wahrscheinlichkeit für einen Spitalaufenthalts bei Geimpften mit einer Omikron-Infektion war laut der Studie 25 Prozent geringer als bei vorab geimpften Delta-Patienten. Damit stützt die Studie die Vermutung, dass Omikron nicht nur wegen einer höheren Impfquote in der Bevölkerung weniger schwere Erkrankungen verursacht, sondern auch wegen der Eigenschaften der Virusvariante selbst.

Studienautorin Cristina Menni vom Londoner King's College hob hervor, es handele sich um die erste Studie nach dem Peer-Review-Verfahren mit einer grossen Teilnehmerzahl, die sich mit den Unterschieden der Symptome je nach Corona-Variante beschäftigt hat.

Die ausgewerteten Daten stammten zwar aus einer Zeit, als noch nicht wie heute der Omikron-Subtyp BA.2, sondern die Subvariante BA.1 überwogen habe. Jüngste Daten aus der ZOE-App deuteten aber nicht auf Unterschiede zwischen BA.2 und BA.1 hinsichtlich der Symptome hin, sagte Menni der Nachrichtenagentur AFP.

sifr