Medizinische Sensation Patient des Universitätsspitals Genf gilt als von HIV geheilt

uc, sda

20.7.2023 - 04:44

Blutentnahme für einen HIV-Test in einem Labor. (Symbolbild)
Blutentnahme für einen HIV-Test in einem Labor. (Symbolbild)
Keystone

Bei einem Genfer HIV-Patienten sind nach einer Transplantation von Knochenmark zur Behandlung von Blutkrebs keine Viren mehr im Körper nachweisbar. Eine Studie dazu wird im Rahmen der am Sonntag beginnenden internationalen HIV-Konferenz in Brisbane vorgestellt.

Weltweit gelten nur fünf Menschen nach einer Knochenmarkstransplantation als wahrscheinlich von einer HIV-Infektion geheilt, wie das Universitätsspital Genf (HUG) am Donnerstag in einer Medienmitteilung schreibt. In all diesen Fällen stammte das Transplantat von einem Spender mit der seltenen Genmutation CCR5 delta 32, die dafür bekannt ist, dass sie Zellen von Natur aus resistent gegen HIV macht.

Die Besonderheit des im HUG betreuten Patienten besteht darin, dass das Transplantat von einem Spender stammt, der die Mutation nicht trägt. Trotzdem bleibt das Virus auch 20 Monate nach Beendigung der antiretroviralen Therapie bei ihm nicht nachweisbar. Dieser sechste Fall bringt also unerwartete Erkenntnisse, die zu neuen Entdeckungen führen könnten.

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