Zehntausende Kinder betroffen «Mysteriöse» Lungenkrankheit in China ruft die WHO auf den Plan

phi/SDA

23.11.2023 - 18:38

WHO fordert von China mehr Informationen zu Atemwegserkrankungen

WHO fordert von China mehr Informationen zu Atemwegserkrankungen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat China um nähere Informationen über die gemeldeten Häufungen von Lungenentzündungen bei Kindern gebeten. Dies sei eine «Routinekontrolle», teilte das WHO-Büro in China am Donnerstag mit. Am Mittwoch hatte die Organisation mitgeteilt, dass Experten von einer Häufung von nicht-diagnostizierten Lungenentzündungen bei Kindern in Nordchina berichtet hätten.

23.11.2023

Die WHO bittet China um mehr Informationen über eine Häufung «mysteriöser Fälle» einer Lungenkrankheit bei Kindern: In der Provinz Liaoning und in Peking kämpfen die Spitäler offenbar mit einem Ansturm.

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  • Seit Oktober häufen sich Berichte über eine mysteriöse Lungenkrankheit bei Kindern.
  • Die WHO hat nun die Behörden in Peking um weitere Informationen zu einer Häufung von Lungenentzündungen bei Kindern im Norden des Landes gebeten.
  • Die Krankheit zeichnet sich offenbar dadurch aus, dass es kaum Symptome wie Husten gibt, sondern nur hohes Fieber.

Seit Oktober mehren sich Berichte über «mysteriöse Fälle» von kranken Kindern in China, schreibt die Weltgesundheitsorganisation: Nun hat die WHO die Behörden in Peking um weitere Informationen zu einer Häufung von Lungenentzündungen bei Kindern im Norden des Landes gebeten.

Sie hat weiter die chinesische Bevölkerung aufgefordert, «Massnahmen zur Verringerung des Risikos von Atemwegserkrankungen zu ergreifen» und rief auf, sich impfen zu lassen, sich von Erkrankten fernzuhalten und bei Symptomen zu Hause zu bleiben.

Ein Sprecher bestätigte die Angaben gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Laut WHO haben in China seit Mitte Oktober Fälle «grippeähnlicher Erkrankungen» im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen.

Wartelisten in Kinderspitälern

Auf einer Pressekonferenz am 13. November führten die chinesischen Behörden die Zunahme der Atemwegserkrankungen auf die Aufhebung der Coronamassnahmen und die Verbreitung bekannter Krankheitserreger zurück.

Am 21. November berichteten örtliche Medien und die Gesundheitsbehörde Promed von einer Häufung nicht diagnostizierter Lungenentzündungen bei Kindern in Nordchina. Inzwischen gibt es mancherorts für die Behandlung kranker Kinder lange Wartelisten.

Die «New York Times» zeigt ein kurzes Video aus einem Spital in Peking, das überfüllt scheint. Der britische «Telegraph» schreibt, dass Gesundheitseinrichtungen von der Masse an kranken Kindern «überwältigt» würden. Neben der Hauptstadt sei auch die Provinz Liaoning schwer betroffen, heisst es weiter.

Die Krankheit zeichnet sich offenbar dadurch aus, dass es kaum Symptome wie Husten gibt, sondern nur hohes Fieber. Dann würden viele Knötchen in der Lunge gebildet, so der «Telegraph». Spekuliert werde, dass die Krankheit mit dem Bakterium Mycoplasma pneumoniae zusammenhänge. Es löst eine «atypischen Pneumonie» aus. Die gute Nachricht: Bisher gibt es durch die Krankheit in China keine Toten.

phi/SDA