Die Befreiung der Musik«Papa, was ist das?» – Der Walkman wird 40
dpa/tali
6.7.2019
Der Walkman wird 40
Teeniezeit ohne Walkman? In den 80er-Jahren undenkbar. Mittlerweile ist der Walkman 40 Jahre alt.
Bild: Dukas
Mit dem Walkman TPS-L2 begann 1979 alles.
Bild: Getty Images
Auch in der Schweiz wurde der Walkman begeistert aufgenommen.
Bild: Dukas
Der Walkman WM-24 war 1985 der letzte Schrei.
Bild: Dukas
Die Ahnentafel des Walkman.
Bild: Dukas
Sony widmet seinem Erfolgsprodukt zum Jubiläum eine Ausstellung.
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Der Walkman wird 40
Teeniezeit ohne Walkman? In den 80er-Jahren undenkbar. Mittlerweile ist der Walkman 40 Jahre alt.
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Mit dem Walkman TPS-L2 begann 1979 alles.
Bild: Getty Images
Auch in der Schweiz wurde der Walkman begeistert aufgenommen.
Bild: Dukas
Der Walkman WM-24 war 1985 der letzte Schrei.
Bild: Dukas
Die Ahnentafel des Walkman.
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Sony widmet seinem Erfolgsprodukt zum Jubiläum eine Ausstellung.
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So sehr Achtziger wie Aerobic und Atari: Der Walkman ist bei seiner Einführung 1979 nicht der erste mobile Kassettenspieler der Welt. Doch er wird zur Legende. Damals ist er der Schrecken der Ohrenärzte.
Manche Erfindungen sind so erfolgreich, dass sie es als Markenname bis in den allgemeinen Sprachgebrauch schaffen. Bostich, Tipp-Ex und Labello zum Beispiel. Doch wohl keine Erfindung hat sich so tief in den Wortschatz der Postmoderne gebrannt wie der Walkman.
Der kleine Kasten, der vor genau 40 Jahren international eingeführt wurde, war schon nach kürzester Zeit ein Must-have für jeden Jugendlichen. Millionen junger Menschen in der westlichen Welt kapselten sich plötzlich ab. Dazu reichten zwei schaumstoffbezogene Kopfhörer am Bügel. Später steckte man sie als Stöpsel ins Ohr.
Das richtige Gerät zur richtigen Zeit
«Das war schon ein Paukenschlag, wenn man so will», sagt Roland Stehle vom deutschen Branchenverband gfu, der die Internationale Funkausstellung in Berlin (IFA) ausrichtet. «Das war der Startschuss zur mobilen Mediennutzung, egal was ich gerade gemacht habe.» Mit dem Walkman sei «eine komplett neue Gerätegattung» aufgekommen. Für CD-Spieler, MP3-Player und schliesslich auch Smartphone sei er der «Ur-Ahn».
Sony-Chef Norio Ohga gilt als einer der Väter des Kultgegenstands. Firmenmitgründer Masaru Ibuka hat bei ihm einen Kassettenspieler in Auftrag gegeben, den man auf Reisen mitnehmen kann. Das Ur-Modell TPS-L2 ist nur eine abgespeckte und verfeinerte Weiterentwicklung eines Diktiergeräts für Journalisten. Der Deutsche Andreas Pavel hat bereits 1977 ein dem Walkman verblüffend ähnliches Gerät entwickelt. Doch Sony startet genau im richtigen Moment durch und landet im Jahrzehnt von Aerobic und Videospielen einen Knaller.
Eigentlich soll das Gerät «Sound-About» heissen, erst auf dem US-Markt erhält es den Namen «Walkman». Das ist der Beginn einer Erfolgsgeschichte mit Hunderten Millionen verkauften Stück allein bei Sony. Hinzu kommen Konkurrenzprodukte fast aller grossen Hersteller.
Wie aus dem Sony-Archiv zu erfahren ist, griffen 1980 mancherorts unbekannte Täter zum Hammer und schlugen die Scheiben von Elektrohändlern ein. Sie klauten den Walkman aus der Auslage – «und nur den Walkman», wie betont wird. Das ist bezeichnend für die Liebe vieler Teenager zu ihrem Abspielgerät. Tausende dürften ihn heute noch im Karton mit Kindheitserinnerungen lagern. Mancher begrub seinen kaputten Walkman wie ein totes Haustier im Garten. Teenager verbrachten Tage damit, dem aktuellen Schwarm Tapes aufzunehmen.
Ist das gesund?
Untrennbar mit dem Walkman verbunden ist die Debatte um die laute Kopfhörermusik. Besorgte Eltern hegten den Verdacht, ständige Musikberieselung aus dem Walkman könne schwerhörig machen. Experten stiessen sich nicht nur an den kleinen Kassettenrecordern, auch an Ghettoblastern und Discos.
«Es gibt Fakten, die nicht von der Hand zu weisen sind», sagt der Audiologe Prof. Steffen Kreikemeier von der Hochschule Aalen. Er sieht «eine gewisse Gefährdung» für das Gehör. «Diese Ansicht hat im Jahr 2009 auch die Europäische Kommission erkannt.» Die EU mache dort auf einen «falschen Musikgenuss» und dessen Folgen aufmerksam. «Nach dieser Studie entfällt ein solches Risiko auf schätzungsweise zehn Millionen Menschen in der EU.» Zehn Millionen Menschen. Das entspricht fast dem Dreifachen der Bevölkerung von Berlin. Oder ungefähr der kompletten Bevölkerung von Portugal.
Professor Kreikemeier führt an, dass die neuen Smartphones deutlich länger beschallen können als die Geräte der 80er-Jahre. «In meiner Jugend waren Walkman oder CD-Player auch weit verbreitet, durch Grösse und Batterie- beziehungsweise Akkulaufzeit aber schon auch etwas Besonderes», erinnert sich der 38-Jährige. «Heute hat jedes Smartphone die Möglichkeit, Musik abzuspielen, und durch Streaming-Dienste ist hier auch kaum ein zeitliches Limit vorhanden.» Umso wichtiger sei es daher, darauf zu achten, dass der Lautstärkepegel nicht zu hoch sei.
Für heutige Kinder ein Rätsel
Das Charmante am Walkman war eben gerade das Nicht-Perfekte. Selbst wenn die Batterien mal nicht kurz vor dem Exitus waren – regelmässig kam es zu Bandsalat, weil die Kassette schon ausgeleiert war. Und obwohl dieser Anblick häufig in zeitgenössischen US-Komödien zu sehen war: Joggen konnte man mit der empfindlichen Feinmechanik auch nicht gut. Von Wasser und Hitze musste man Walkmen fernhalten.
Irgendwann machte die Digitale Revolution ihnen den Garaus. «Was macht man damit?», fragen sich Kinder, die in YouTube-Videos Walkmans vorgelegt bekommen, inzwischen irritiert. Und staunen Bauklötze, wenn man ihnen Kassetten reicht: «Sowas habe ich schon mal in einem Film gesehen».
Papyrus bis iCloud: Die Geschichte der Speichermedien
Papyrus bis iCloud: Die Geschichte der Speichermedien
Erstes bekanntes Speichermedium und gleich ein Rekord: Wer auf lange Speicherdauer hofft, sollte Daten wohl via Höhlenmalerei festhalten. Die ältesten, bekannten Höhlenzeichnungen sind rund 40’000 Jahre alt.
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Zur Erstellung braucht man entweder Oxide oder Werkzeuge zum Eingravieren. Zum Auslesen reichen die eigenen Augen, eine extra Schnittstelle ist nicht erforderlich. Die Speicherkapazität dieses Mediums ist aber naturgemäss stark beschränkt und hängt davon ab, wie klein man zeichnen kann und wie gross die Höhle ist.
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Zur kompakten, langwierigen Speicherung etwas grösser Mengen als Informationen eignet sich Papyrus. Bekannt seit knapp 5000 Jahren wird er aus der gleichnamigen Pflanze hergestellt.
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Papyrus ist allerdings anfällig gegen Feuchtigkeit und sollten daher trocken gelagert werden.
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Deutlich haltbarer ist das Pergament, das aus den Häuten von Rindern, Ziegen oder Schafen gewonnen wird. Je jünger das Tier, desto besser war die Qualität. Das Pergament wird dann mit Tinte beschrieben. Es hatte im frühen Mittelalter seine Hochblüte.
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Nachteil von Pergament ist aber, dass immer, wenn man etwas neues festhalten will, ein Tier sterben muss. Da überlegt man sich zweimal, ob die eigenen Gedanken wirklich für die Ewigkeit festgehalten werden sollten.
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In China tauchte Paper schon kurz nach der Zeitenwende auf, nach Europa kam es im 11. Jahrhundert. Es ist in der Herstellung erheblich günstiger und einfacher als die oben genannten Varianten und wurde nach der Erfindung des Buchdruckes das weltweit dominante Speichermedium.
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Zum Archivieren grosser Mengen an Daten bietet sich der Mikrofilm an, verbreitet seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Vorteil hier ist, dass man nicht an ein Dateiformat gebunden ist und sich die Daten mit einem einfachen Vergrösserungswerkzeug auslesen lassen. Bei richtiger Lagerung sollen Mikrofilme knapp 500 Jahre halten.
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Lochkarten stammen aus dem frühen Industriezeitalter, so wurden damit etwa Webstühle gesteuert. Auch die ersten Computer setzten auf Lochkarten. Wegen des binären Systems (I/O) können darauf auch Programme geschrieben werden. Weil ein Bit allerdings so gross ist, leidet die Speicherdichte etwas.
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Die gute alte Diskette ist ein Magnet-Speichermedium. Ihre Lebensdauer variiert stark je nachdem, wie die äusseren Umstände sind - länger als 20 Jahre dürfte aber auch sie nicht überleben.
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Und auch Festplatten nutzen den Magnetismus zur Speicherung von digitalen Daten. Derzeit sind sie das wohl populärste Medium für grössere Datenmengen.
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Es fing an mit der CD, dann folgten DVD und Blu-ray. Das Funktionsprinzip ist aber bei allen das Gleiche: Auf der Oberfläche der Scheibe werden winzige Gruben eingelassen, die so das Speichermedium in 0 und 1 aufteilen. Da mit immer schnellerem Internet auch grössere Mengen an Daten rasant übertragen werden, dürfte das Ende von optischen Speichern nicht mehr weit sein.
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Flash-Speicher wurden der breiten Öffentlichkeit erstmal in Form von USB-Sticks bekannt, inzwischen finden sie sich in quasi jedem Smartphone, Tablet oder Digitalkamera.
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Genau genommen ist die Cloud kein eigenes Speichermedium, denn natürlich werden die Daten irgendwo auf einem Server unter Verwendung eines der vorher genannten Medien gesichert. Der Nutzer bekommt davon aber nichts mehr mit, für ihn sind die Daten wirklich einfach «irgendwie da».
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Die DNS ist die Bauanleitung jedes Lebewesens und jede einzelne Zelle enthält ein enorme Menge an Informationen. Da ist es nur naheliegend, die Technik der Natur auch als Speichermedium einzusetzen. In der Tat ist es Forschern bereits gelungen, DNS zu individualisieren und mit digitalen Daten auszustatten. In einem einzelnen Gramm DNS sollen sich knapp 215 Petabyte (das sind 215 Millionen Gigabyte) Daten speichern lassen.
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