50 Jahre MondlandungInternationale Raumfahrtprojekte: Schweizer Erfolgsgeschichten
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20.7.2019
Die Schweiz ist ein Land der Tüftler: Der Reissverschluss, Cellophan oder das Taschenmesser stammen von hier. Auch in der Raumfahrt-Industrie hat Helvetia massgebliche Beiträge geleistet. Ein Überblick.
Mister Weltraum könnte man den Schweizer Botschafter im All, Claude Nicollier, nennen. Denn nach über zwölf Jahren Training flog er am 31. Juli 1992 zum ersten Mal an Bord des Space-Shuttles «Atlantis» ins Weltall – als bisher einziger Schweizer Astronaut. Nach weiteren drei erfolgreichen Flügen, unter anderem zweimal zum Hubble-Weltraumteleskop, gibt er heute seine wertvollen Erfahrungen als Professor an der ETH Lausanne an die nächste Generation weiter.
Die Mitgliedschaft bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA ermöglicht Schweizer Forschungsinstituten und Unternehmen, sich in wissenschaftlich und technologisch anspruchsvollen Gebieten herausragende Kompetenzen zu erwerben. Der Bund hat eine Auswahl von Schweizer Erfolgsgeschichten im All zusammengestellt.
Schweizer Nutzlastverkleidungen
Die Firma RUAG Space ist seit mehr als vierzig Jahren im Raumfahrtgeschäft tätig und ist mit ihren ultra-leichten und hochstabilen Strukturen sehr erfolgreich.
RUAG Space ist einer der wichtigsten Hersteller von Nutzlasterkleidungen in Verbundwerkstoff-Technologie und stellt unter anderem die Nutzlastverkleidungen der europäischen Trägerraketen Ariane 5 und Vega her. Bei allen bisherigen rund 200 Ariane-Starts hat dieses Schweizer Produkt seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt.
Der erste Schweizer Satellit
SwissCube-1 ist der erste komplett in der Schweiz gebaute Satellit. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten CubeSat mit einer Kantenlänge von 10 Zentimetern und einem Gewicht von 1 kg. Er wurde unter der Leitung des Space Centers der ETH Lausanne gemeinsam mit verschiedenen Schweizer (Fach-)Hochschulen entwickelt und gebaut.
SwissCube-1 wurde am 23. September 2009 von einer indischen Trägerrakete erfolgreich in die Erdumlaufbahn gebracht. SwissCube-1 untersucht das sogenannte Nachthimmelsleuchten (Airglow) in den oberen Schichten der Atmosphäre.
Schweizer Atomuhren
Die in der Schweiz entwickelte Rubidiumtechnologie ermöglicht die Herstellung von RAFS-Atomuhren (RAFS: Rubidium Atomic Frequency Standard). Diese Uhren werden als extrem genaue und stabile Zeitgeber verwendet. Ihre Abweichung beträgt nur etwa 0.0000000001 Sekunden pro Jahr.
Dank ihrer extremen Genauigkeit werden die Zeitmesser eingesetzt, um aus der Laufzeit von Funksignalen Distanzen zu berechnen. Schweizer Rubidium-Uhren haben auf den Testsatelliten des europäischen Navigationssystems Galileo ihre Weltraumtauglichkeit unter Beweis gestellt und werden deshalb auch für die operationelle Galileo-Konstellation zum Einsatz kommen.
Sonnenwindsegel-Experiment auf dem Mond
Das erste je von einer bemannten Mission auf dem Mond durchgeführte wissenschaftliche Experiment stammt aus der Schweiz. Im Rahmen der Apollo-Missionen wurde der sogenannte Sonnenwind (Partikelstrom) mittels eines auf dem Mond aufgestellten Sonnenwindsegel (eine Art Aluminiumfolie in Form eines Segels) gemessen.
Das Austellungsstück – Wie die Uni Bern auf dem Mond landete.
Noch vor der amerikanischen Flagge, wurde das Schweizer Sonnenwind-Experiment in den Mond gesteckt. Was es damit auf sich hat erklärt Marc Horat, Astrophysiker und Leiter des Planetariums, Verkehrshaus Luzern.
15.07.2019
Durch Auswertungen dieses Segels im Labor konnten erstmals die Isotopenverhältnisse der Edelgase Helium, Neon und Argon im Sonnenwind direkt bestimmt werden. Diese Experimente wurden massgeblich am Physikalischen Institut der Universität Bern geplant und ausgewertet.
Landabsenkungen und -Hebungen
Diese Illustration zeigt ein eindrückliches Anwendungsbeispiel der weltraumgestützten Erdbeobachtung. Mittels Radar-Interferometrie konnte aufgezeigt werden, dass sich die Stadt Venedig nicht nur 1-2 mm pro Jahr senkt (orange, rot, violett), sondern auch um bis zu 1 mm pro Jahr hebt (hellblau).
Die entsprechenden Verfahren zu solch präzisen Auswertungen wurden an der Universität Zürich entwickelt und von der Berner Firma Gamma Remote Sensing kommerzialisiert.
Der 21. Juli 1969, ein historischer Moment: Der erste Mensch landet auf dem Mond. Zudem stellt der Astronaut Neil Armstrong das Sonnensegel der Berner Uni auf dem Erdtrabanten auf.
Bild: SRF
Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Mond.
Bild: NASA/Newsmakers/Hulton Archive/Getty Images
Die NASA-Astronauten Buzz Aldrin und Neil Armstrong hissten selbstverständlich die US-Flagge auf dem Mond.
Bild: NASA/Liaison/Hulton Archive/Getty Images
Die Mondlandung gilt als eines der grössten Ereignisse in der Menschheitsgeschichte. Nun jährt sich der aussergewöhnliche Moment bereits zum 50. Mal.
US-Firma will erste kommerzielle Mondlandung schaffen
Houston, 22.02.2024: Es ist ein bedeutender Moment für die Raumfahrtindustrie und könnte Geschichte schreiben:
Nach zahlreichen gescheiterten Anläufen verschiedener Unternehmen will eine US-Firma erneut die erste kommerzielle Mondlandung der Raumfahrtgeschichte versuchen. Klappt die Landung, dann wäre es auch die erste – wenn auch unbemannte – US-Mondlandung seit den «Apollo»-Missionen vor mehr als 50 Jahren.
Der Lander «Nova-C» des US-Unternehmens Intuitive Machines ist etwa so gross wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung mitnehmen.
Die Mission ist Teil des Programms «CLPS» (Commercial Lunar Payload Services) der Nasa. Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet.
Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft.
23.02.2024
50 Jahre Mondmission Apollo 17
Kennedy Space Center, USA 50. Jahrestag der Apollo 17 Mondmission Am 7. Dezember 1972 startete die Saturn-V-Rakete in Florida Insgesamt waren 12 Astronauten auf dem Erdtrabanten Seit Apollo 17 ist niemand mehr auf dem Mond gewesen Das Nasa-Artemis-Programm soll erneut Menschen dorthin bringen.
08.12.2022
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