Hitze, Brände, Hochwasser Extremwetter von den USA über Asien bis Europa 

Von Philipp Dahm

23.6.2024

Amtliche Hitzewarnung für Teile der USA

Amtliche Hitzewarnung für Teile der USA

Der US-Metropole Detroit im Bundesstaat Michigan an der kanadischen Grenze könnte die schwerste Hitzewelle seit mehr als zehn Jahren bevorstehen. Vorhersagen prognostizieren tagelange Hitze mit Temperaturen oberhalb der 35 Grad Celsius. Der Nationale Wetterdienst hat eine Warnung für den Grossraum Detroit herausgegeben.

21.06.2024

In Saudi-Arabien und Indien erliegen Hunderte der Hitze, in China sterben Menschen im Hochwasser – und die USA kämpfen mit Hitze, Frost und Tornados: Der Klimawandel zeigt sich auf der Nordhalbkugel deutlich.

Philipp Dahm

23.6.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das Wetter auf der Nordhalbkugel spielt verrückt: Von Nordamerika über Europa bis Asien gibt es Hitze, Überschwemmungen und Tote.
  • Wetter-Chaos in den USA: Hitzeglocke, Frost, Tornados und Waldbrände halten das Land in Atem.
  • In Europa leiden die Menschen zwischen Ungarn und Griechenland sowie der Türkei unter sehr hohem Temperaturen.
  • In Saudi-Arabien und Indien hat die Hitze Hunderte getötet.
  • China kämpft mit Hitze, aber auch mit Rekord-Hochwasser.

Dass die USA unter einer Hitzeglocke verschwinden, ist nicht ungewöhnlich. Doch dass das Phänomen heat dome bereits im Juni zuschlägt und nicht wie üblich im Juli oder August, ist kein gutes Zeichen.

«Es fühlt sich an, als würde die Feuchtigkeit buchstäblich aus einem herausgezogen», klagt Luke Mraz aus Great Falls, Virginia bei «USA Today».

Noch ist vor allem der Nordosten von der Hitze betroffen, die sich jedoch in den Süden und Südosten ausweiten wird, warnen die Behörden. Die hohen Temperaturen würden noch weiter steigen und örtlich 43 Grad übertreffen. Bislang sind mindestens 125 Menschen wegen der aktuellen Hitzewelle gestorben.

USA: Hitzeglocke, Brände, Frost, Tornados

Gleichzeitig mit der frühen Hitze setzen auch Waldbrände eher ein als sonst: In Kalifornien brennen bereits mehr als 36'000 Hektar.

Kurios ist die Lage im Bundesstaat New Mexico, das ebenfalls von Waldbränden geplagt wurde, bis Wolkenbrüche und Hagel am 20. Juni der Feuerwehr Erleichterung verschaffen.

Ein Bulldozer der Feuerwehr zieht am 15. Juni im kalifornischen Gorman eine Brandschneise.
Ein Bulldozer der Feuerwehr zieht am 15. Juni im kalifornischen Gorman eine Brandschneise.
Imago

Die «verheerenden» Feuer hatten in dem Dorf Ruidoso 1400 Gebäude zerstört. Zwei Personen waren dabei gestorben. Weil nun jedoch der Niederschlag so heftig ist und der Boden die Feuchtigkeit nicht aufnehmen kann, drohen Überschwemmungen: «Wegen der ganzen Brandnarbe gibt es nichts, was das Wasser aufhält», klagt Bürgermeister Lynn Crawford dem Radiosender KWMW.

Als wäre die Hitzeglocke nicht genug, erleben Gebiete bei den Rocky Mountains ungewöhnlich tiefe Temperaturen: In der Nevada mussten die Behörden Anfang der Woche laut «Newsweek» davor warnen, dass das Quecksilber nachts unter den Gefrierpunkt fallen werde. Abgerundet wird das Wetter-Chaos in den USA von einer steigenden Tornado-Gefahr.

Europa: Hitze-Band vom Ungarn bis zum Mittelmeer

In Europa ist bisher Griechenland am stärksten von der Hitze betroffen: Schon seit Wochen steigt das Quecksilber auf Werte weit jenseits der 30 Grad. Heute werden etwa bis zu 38 Grad erwartet: Es wird vermutet, dass die Temperaturen auch der Grund für das Verschwinden mehrerer Touristen sind, von denen bisher fünf tot aufgefunden worden sind.

Griechenland: Dramatische Hitzewelle hält an

Griechenland: Dramatische Hitzewelle hält an

Die extreme Hitze in Griechenland hält weiter an. Laut Meteorologen hat die Hitzewelle bereits historische Ausmasse angenommen. Eine solche extreme und lange und intensive Hitzewelle wurde bisher Mitte Juni noch nie gemessen. Offiziellen Angaben zufolge kam es auch schon zu mehreren Todesfällen von Touristen, die im Zusammenhang mit den extremen Temperaturen stehen sollen. Denn an manchen Orten wurden wiederholt über 40 Grad Celsius gemessen. Touristenattraktionen wie zum Beispiel die Akropolis in Athen und Schulen wurden geschlossen.

21.06.2024

Auch die benachbarte Türkei ächzt unter der Hitze: Im Ferienort Antalya sollen Sonntag ebenfalls 38 Grad erreicht werden. In Belgrad in Serbien wird diese Marke schon am Samstag geknackt. In Ungarn wird es heute bis zu 36 Grad heiss, bevor Gewitter morgen das Land abkühlen.

Hitzewelle auf dem Balkan

Hitzewelle auf dem Balkan

Die Menschen in der serbischen Haupstadt Belgrad suchten am 21. Juni einen Platz in der Nähe des Wassers oder im Schatten. In Serbien und in anderen Ländern auf dem Balkan müssen die Menschen Temperaturen ertragen, die die 40 Grad-Marke erreichen. Die Gesundheitsbehörden riefen die Menschen dazu auf, sich nicht ins Freie zu begeben und riefen Alarmstufe Rot aus.

21.06.2024

Asien: Hunderte Tote in Saudi-Arabien und Indien

Die Wallfahrt hatte in Mekka am Abend des 14. Juni bei glühender Hitze begonnen. Sie endete am 18. Juni, einige Pilger vollzogen aber auch am Folgetag noch ihre Rituale. In Mekka und an weiteren heiligen Stätten in der Umgebung herrschten in der Zeit um die 50 Grad Celsius.

Hadsch und Hitze

Hadsch und Hitze

Am 17. Juni haben Zehntausende muslimische Pilger in Saudi-Arabien an der symbolischen Steinigung des Teufels teilgenommen. Das Ritual ist Bestandteil der islamischen Pilgerfahrt Hadsch.

21.06.2024

Behörden riefen Gläubige dazu auf, Sonnenschirme zu tragen, sich zur besonders heissen Mittagszeit nicht draussen aufzuhalten und genügend Wasser zu trinken. Mit dem Ende der Hadsch wird das schreckliche Ausmass der Todesfälle durch extreme Hitze in Mekka immer deutlicher. Inzwischen wird davon ausgegangen, dass mehr als 550 Pilgernde durch das Extremwetter gestorben sind.

Viele Pilger sterben bei Rekordhitze in Mekka

Viele Pilger sterben bei Rekordhitze in Mekka

Zehntausende muslimische Pilger umrundeten am Dienstag die Kaaba in Mekka. Der Abschluss ihrer Hadsch-Pilgerreise nach Saudi-Arabien. Der Hadsch, der am 19. Juni zu Ende geht, ist eine der fünf Säulen des Islam. Er soll von jedem gesunden Muslim und jeder gesunden Muslima, der und die es sich leisten kann, mindestens einmal im Leben unternommen werden.

21.06.2024

Auch Indien kämpft mit Temperaturen, die an der 50-Grad-Marke kratzen: Sie haben zwischen dem 11. und 19. Juni mindestens 192 Obdachlose getötet, berichtet die NGO Center for Holistic Development.

Zu heiss: Arbeiter schlafen am 16. Juni im indischen Lucknow im Freien.
Zu heiss: Arbeiter schlafen am 16. Juni im indischen Lucknow im Freien.
KEYSTONE

Die Hitzewelle hält weiter ab: In Saudi-Arabien werden heute Höchsttemperaturen von 45 Grad erwartet, in Indien von 38 Grad, in Vietnam von 36 Grad und an der chinesischen Ostküste soll es 37 Grad heiss werden.

Rekordhochwasser tötet 38 Menschen in Südchina

Ein Rekordhochwasser hat in der südchinesischen Provinz Guangdong bisher 38 Menschen das Leben gekostet. Der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete, mindestens sechs Menschen würden noch vermisst. Die Behörden warnten heute vor weiteren Überschwemmungen in anderen Teilen des Landes.

Die heftigsten Regenfälle fielen vom 16. bis 18. Juni: Sie rissen Bäume um und liessen Häuser einstürzen. Eine Strasse, die in den Bezirk Meixian führt, wurde während der schweren Regenfälle vollständig zerstört. Der Fluss Songyuan, der sich durch Meizhou schlängelt, führte laut CCTV das schwerste jemals dort verzeichnete Hochwasser.

Stürme fegen über den Süden Chinas: Rettungsaktionen nach Hochwasser dauern an

Stürme fegen über den Süden Chinas: Rettungsaktionen nach Hochwasser dauern an

Nach heftigen Niederschlägen und dem daraus resultierenden Hochwasser dauerten die Rettungsarbeiten in der südchinesischen Region Guangxi und in der Provinz Fujian am 19. Juni an. Durch die jährlich wiederkehrenden Überschwemmungen sind im Süden Chinas jüngsten Angaben der Behörden zufolge in den vergangenen Tagen mindestens ein Dutzend Menschen ums Leben gekommen.

21.06.2024

Der unmittelbare wirtschaftliche Schaden wurde im Kreis Jiaoling auf 3,65 Milliarden Yuan (448 Millionen Franken) und im Kreis Meixian auf 1,06 Milliarden Yuan (130 Millionen Franken) geschätzt. Auch in anderen Teilen des Landes wird am Wochenende mit sintflutartigen Regenfällen und extremen Wetterlagen gerechnet.

Das Nationale Meteorologische Zentrum gab eine Warnung für mehrere Provinzen im Süden und einige Orte im Norden heraus. Die Provinzen Henan und Anhui in Zentralchina sowie die Küstenprovinz Jiangsu und die Provinz Guizhou im Süden mussten sich der Vorhersage zufolge auf Hagel und starke Gewitter einstellen.

Person will Brücke in China überqueren – doch diese stürzt plötzlich ein

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Niemand ahnt, dass eine Brücke in der chinesischen Provinz Guangdong zu einer lebensbedrohlichen Gefahr wird. Kurz bevor eine Person die Brücke überqueren will, bricht diese plötzlich zusammen.

18.06.2024

In der vergangenen Woche kam es in den Provinzen Fujian und Guangxi in Südchina aufgrund starker Regenfälle zu Erdrutschen und Überschwemmungen. In Guangxi wurde ein Student getötet, nachdem er in einen vom Regen angeschwollenen Fluss gestürzt war.

Mit Agentur-Material.


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Ein Flugzeug mit drei Personen an Bord landet sicher ohne Fahrwerk, nachdem es fast drei Stunden lang über einem australischen Flughafen gekreist war, um Treibstoff zu verbrauchen. Der Pilot wird dafür gefeiert.

17.05.2024