Früher als in der Schweiz EU setzt auf zweiten Corona-Booster für über 60-Jährige

afp/twei

11.7.2022

Alle Menschen über 60 Jahren sollten sich laut Brüssel noch im Sommer ein zweites Mal gegen das Coronavirus boostern lassen.
Alle Menschen über 60 Jahren sollten sich laut Brüssel noch im Sommer ein zweites Mal gegen das Coronavirus boostern lassen.
Bild: Christoph Schmidt/dpa

Die Schweizer Behörden haben in der vergangenen Woche eine weitere Booster-Impfung für über 80-Jährige empfohlen. Nun zieht die EU nach – setzt die Altersgrenze aber deutlich niedriger an.

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Die Schweiz steckt in einer Corona-Sommerwelle. Um den steigenden Infektionszahlen entgegenzuwirken und vulnerable Gruppen zu schützen, hatten die Bundesbehörden bereits in der vergangenen Woche auf einer Medienkonferenz allen Menschen über 80 Jahren eine weitere Booster-Impfung empfohlen – und zwar schon im Sommer.

Im Herbst sollen sich dann sämtliche Personen über 16 Jahre ein viertes Mal impfen lassen. Die Impfempfehlung richte sich indes prioritär an besonders gefährdete Personen, wie es in der Mitteilung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hiess. Als besonders gefährdet gelten Personen über 65 Jahre und solche mit erhöhtem individuellen Gesundheitsrisiko, etwa durch eine spezifische Vorerkrankung oder Schwangerschaft.

Am Montag äusserte sich nun auch die EU zum Thema. Die Behörden raten Menschen über 60 Jahren zu einer zweiten Corona-Auffrischungsimpfung. «Angesichts des erneuten Anstiegs der Fälle und Krankenhauseinweisungen mit Beginn des Sommers fordere ich alle auf, sich so schnell wie möglich impfen und boostern zu lassen», erklärte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Montag laut einer Mitteilung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC und der Arzneimittelbehörde EMA. «Wir haben keine Zeit zu verlieren.»

Deutschland rät Menschen ab 70 Jahren zum zweiten Booster

Kyriakides forderte die EU-Mitgliedstaaten auf, «sofort zweite Booster-Impfungen» für Menschen ab 60 und andere besonders anfällige Menschen bereitzustellen.

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) bislang eine zweite Booster-Impfung für Menschen ab 70 Jahren, Risikopatienten sowie Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Beschäftigte im medizinischen Bereich und in Pflegeeinrichtungen.