ESA-Mission Fliegt bald wieder ein Schweizer ins Weltall?

Die Schweiz schickt womöglich wieder einen Astronauten in den Weltraum: Marco Sieber wird von der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) für Missionen im Weltall ausgebildet.

Die Europäische Raumfahrtbehörde (ESA) gab am Mittwoch bekannt, welche Frauen und Männer sie für nächsten Weltraummissionen ausbildet. Darunter ist auch ein Schweizer: Marco Sieber, Jahrgang 1989. 

Sieber setzte sich gemäss den Angaben bei mehr als 22'500 Kandidatinnen und Kandidaten durch, die sich um eine Ausbildung bei der ESA beworben hatten. Die Ausbildung erfolge im Hinblick auf Missionen zur Internationalen Raumstation und darüber hinaus, hiess es weiter.

Die Ausgewählten werden im Frühjahr 2023 eine zwölfmonatige Grundausbildung im Europäischen Astronautenzentrum der ESA beginnen.

Sollte Sieber nach seiner Schulung tatsächlich für einen Flug ins All ausgewählt werden, wäre dies eine Schweizer Sensation: Claude Nicollier ist der bisher einzige Schweizer Astronaut, der im Weltraum war. Sein letzter Einsatz datiert aus dem Jahr 1999.

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Fallschirmjäger und Mediziner

Sieber ging gemäss ESA-Angaben in Burgdorf ans Gymnasium und machte 2015 seinen Doktortitel in Medizin an der Universität Bern. Er legte die beste Abschlussprüfung als Arzt ab und befasste sich in seiner Doktorarbeit mit der robotergestützten Chirurgie.

2009 absolvierte er die Ausbildung als Fallschirmjäger bei der Armee. Nachdem er 2018 Chefarzt der Swisscoy für die KFOR (Kosovo) geworden war, arbeitete Sieber bis 2019 als Assistenzarzt für Notfallmedizin am Universitätsspital Bern. Von 2019 bis 2021 war er Assistenzarzt in der Anästhesie in Interlaken. Seit 2020 arbeitet er als Notarzt in der Helikopterrettung, seit 2021 als Assistenzarzt in der Urologie am Universitätsspital Biel.

Sieber besitzt laut ESA-Steckbrief eine Privatpilotenlizenz. In seiner Freizeit ist er Abenteuersportler und betreibt unter anderem Fallschirmspringen, Gleitschirmfliegen, Tauchen, Skitouren und Kitesurfen.