Dunkle Prognose Klimaforscher: Werden 1,5 Grad-Limit für Jahrzehnte überschreiten

dpa/toko

19.11.2023 - 00:00

Zu den vielen verheerenden Folgen des Klimawandels gehören Dürren, welche die Ernährungssicherheit bedrohen.
Zu den vielen verheerenden Folgen des Klimawandels gehören Dürren, welche die Ernährungssicherheit bedrohen.
Brontë Wittpenn/San Francisco Chronicle/AP/dpa

Ein unvermeidliches Überschreiten des 1,5-Grad-Limits? Der renommierte Klimaforscher Ottmar Edenhofer sieht eine langfristige Herausforderung für die globale Klimapolitik.

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  • Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, erwartet ein Überschreiten des 1,5-Grad-Limits für mehrere Jahrzehnte.
  • «Wir werden akzeptieren müssen, dass es ein Überschiessen gibt der Temperatur für mehrere Dekaden», sagte der renommierte Forscher.
  • Die internationale Staatengemeinschaft hat das 1,5-Grad-Ziel vereinbart, um die Überschreitung gefährlicher Kipppunkte mit unumkehrbaren Konsequenzen zu vermeiden und die katastrophalsten Folgen des Klimawandels abzuwenden.

Der Klimaforscher Ottmar Edenhofer rechnet damit, dass die weltweite Durchschnittstemperatur das 1,5 Grad-Limit des Pariser Abkommens wahrscheinlich jahrzehntelang überschreiten wird.

«Wir werden akzeptieren müssen, dass es ein Überschiessen gibt der Temperatur für mehrere Dekaden», sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung im «Interview der Woche» des Deutschlandfunks, das am Sonntag ausgestrahlt wird. Mit Glück könnte es funktionieren, «dass wir diese Temperaturkurve wieder zurückbiegen dann etwa gegen Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad».

Die internationale Staatengemeinschaft hat das 1,5-Grad-Ziel vereinbart, um die Überschreitung gefährlicher Kipppunkte mit unumkehrbaren Konsequenzen zu vermeiden und die katastrophalsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Dabei geht es darum, die Erwärmung global möglichst auf 1,5 Grad über vorindustriellem Niveau zu begrenzen.

Schon jetzt hat sich die Erde nach Angaben des Weltklimarates IPCC um etwa 1,1 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit aufgeheizt. 

Ein Absenken der Durchschnittstemperatur werde nur gelingen, «wenn wir im grossen Massstab CO2 der Atmosphäre entziehen können, also mit anderen Worten, wenn wir netto negative Emissionen erzeugen», so Edenhofer.

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