Entzündungen im DarmDiese Essgewohnheit erhöht dein Risiko auf Herzschwäche enorm
Gabriela Beck
12.2.2025
Essen zum Mitnehmen kann mit Chemikalien aus dem Plastikbehälter angereichert sein und zu Entzündungen im Darm führen.
Symbolbild: IMAGO/YAY Images
Eine neue Studie weist darauf hin, dass Veränderungen im Darmbiom eine Ursache für Herzinsuffizienz sein können. Sie verursachen Entzündungen, die das Kreislaufsystem schädigen. Take-away-Food spielt eine Rolle.
Gabriela Beck
12.02.2025, 23:00
13.02.2025, 07:01
Gabriela Beck
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Wasser und Essen aus Plastikbehältern ist ein Gesundheitsisiko, da die Flüssigkeiten Chemikalien aus den Behälterwänden lösen können.
Diese Chemikalien können das Darmbiom verändern und Entzündungen hervorrufen, die das Kreislaufsystem schädigen.
Eine neue Studie belegt den Zusammenhang zwischen einem veränderten Darmbiom und Herzerkrankungen.
Essen aus Plastikbehältern zum Mitnehmen kann das Risiko einer Herzinsuffizienz erheblich erhöhen, so eine neue Studie chinesischer Forschender, die von Experten begutachtet (peer-review) und im «Guardian» vorgestellt wurde. Die Ergebnisse ergänzen zunehmende Beweise, die den Verzehr von Plastikchemikalien mit Herzerkrankungen in Verbindung bringen.
Die Forschenden vermuten, dass sie den Grund dafür herausgefunden haben: Das Plastik verursacht Veränderungen im Darmbiom – also der Zusammensetzung der Mikroorganismen, die den menschlichen Darm besiedeln – was wiederum zu Entzündungen führt, die das Kreislaufsystem schädigen.
Frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass bis zu 4,2 Millionen Mikroplastikpartikel pro Quadratzentimeter aus Kunststoffbehältern austreten können, die in der Mikrowelle erhitzt werden.
Ratten müssen verunreinigtes Wasser trinken
Für ihre neue Studie verfolgten die Autor*innen einen zweiteiligen Ansatz. Sie untersuchten zunächst, wie häufig eine Probandengruppe von über 3000 Personen in China aus Plastikbehältern zum Mitnehmen assen und ob sie an einer Herzerkrankung litten.
In einem zweiten Schritt setzten sie Ratten Plastikchemikalien in Wasser aus, das aus Transportbehältern stammte. Zuvor hatten sie kochendes Wasser in diese Behälter gegossen, das die Chemikalien aus dem Kunststoff der Behälterwände löste.
Danach gaben die Forschenden den Ratten mehrere Monate lang das verunreinigte Wasser zum Trinken und analysierten dann das Darmbiom und die Abbauprodukte von Stoffwechselvorgängen im Kot. Es wurden bemerkenswerte Veränderungen im Darmbiom der Ratten festgestellt, «insbesondere solche, die mit Entzündungen und oxidativem Stress in Zusammenhang stehen», schrieben die Autoren.
Anschliessend untersuchten sie das Herzmuskelgewebe der Ratten und stellten fest, dass es beschädigt war. «Die Daten zeigen, dass eine hochfrequente Exposition gegenüber Kunststoffen signifikant mit einem erhöhten Risiko einer Herzinsuffizienz verbunden ist», schreiben die Autor*innen.
Kunststoffe können etwa 20'000 Chemikalien enthalten
Die Studie ergab allerdings keinen statistischen Unterschied in den Veränderungen und Schäden zwischen Ratten, die Wasser ausgesetzt waren, das eine Minute lang im Vergleich zu fünf oder fünfzehn Minuten mit Plastik in Kontakt gekommen war.
Kunststoffe können etwa 20'000 Chemikalien enthalten, und viele davon – etwa BPA, Phthalate und Pfas – stellen ein Gesundheitsrisiko dar. Die Chemikalien kommen häufig in Lebensmitteln und Lebensmittelverpackungen vor und werden mit einer Reihe von Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht, von Krebs bis hin zu Fortpflanzungsschäden.
Während die Forschenden in der neuen Studie nicht überprüften, welche spezifischen Chemikalien durch das Wasser aus dem Kunststoff ausgewaschen wurden, konnten sie den Zusammenhang zwischen häufigen Kunststoffverbindungen und Herzerkrankungen sowie einen Zusammenhang zwischen Darmbiom und Herzerkrankungen feststellen.
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