PolitikDeutlich mehr Arztbesuche wegen Grippesymptomen
ceel, sda
22.1.2025 - 13:01
In der Schweiz ist die Zahl der Arztbesuche wegen grippeähnlicher Erkrankungen in der vergangenen Woche stark angestiegen. 17'850 Personen suchten wegen plötzlich auftretendem hohem Fieber und Husten oder Halsschmerzen einen Arzt auf.
Keystone-SDA, ceel, sda
22.01.2025, 13:01
22.01.2025, 16:31
SDA
Das sind über 13 Prozent mehr als in der Vorwoche, wie die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zeigen. Im vergangenen Jahr wurde ein so hoher Wert nie erreicht. Hochgerechnet auf die Bevölkerung entspricht dies etwa 200 Konsultationen wegen grippeähnlicher Erkrankung pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Die Zahl bestätigter Grippefälle hingegen ist im Vergleich zur Vorwoche gesunken. In der Woche vom 13. bis zum 19. Januar wurden dem BAG mit 1988 Grippefällen 350 weniger gemeldet als in der Woche zuvor. Das entspricht 22,08 Fällen pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Zuvor war die Zahl der Grippefälle über mehrere Wochen hinweg jeweils stark gestiegen.
Grippe im Bereich der letzten Saison
Das BAG spricht in seiner Situationsbeurteilung aber nach wie vor von einer hohen Grippeaktivität. «Sowohl bei den obligatorischen Labormeldungen, als auch im Sentinella Meldesystem und im Abwasser zeigt sich eine hohe Influenza-Aktivität, heisst es auf dem Infoportal übertragbare Krankheiten. Auch RSV, ein häufiges Virus, das zu Atemwegsinfektionen führen kann, zirkuliere weiterhin in der Bevölkerung.
Laut Walter Zingg, Leitender Arzt der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene am Universitätsspital Zürich (USZ), bewegt sich die Grippesaison insgesamt in einem ähnlichen Rahmen wie im letzten Jahr. «Das Abwasserscreening von Influenza A und RSV bewegt sich bisher im Bereich der letzten Saison, die Aktivität von Influenza B ist aber deutlich höher», sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Covid-19-Welle am Abklingen
Bei den stationären Patientinnen und Patienten am USZ sei bisher keine Veränderungen zur letzten Saison zu beobachten, weder in Bezug auf die Anzahl der Patienten mit einem positiven Grippetest noch in Bezug auf die Schwere oder Länge der Erkrankung. «Einzig bei den Pneumokokken, ein Bakterium, das auf dem Boden einer Grippe zu Komplikationen führen kann, hatten wir bisher mehr schwere Fälle als in früheren Jahren – die Gesamtzahl der Erkrankten war aber gleich wie letzte Saison», sagte der Arzt.
Die Covid-19 Welle hingegen ist demnach am Abklingen. Im Abwassermonitoring, im obligatorischen Meldesystem und im Sentinella Meldesystem zeigt sich seit mehreren Wochen ein sinkender Trend des SARS-CoV-2 Infektionsgeschehens. Auch allgemein ist die Aktivität des Coronavirus laut Zingg dieses Jahr deutlich niedriger als vor einem Jahr.
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