Eingelagert im KörperfettDelfine in den USA positiv auf Droge Fentanyl getestet
Philipp Dahm
12.12.2024
Eine Untersuchung von 89 Delfinen aus dem Golf von Mexiko hat bei 30 Tieren Einlagerungen von Pharmazeutika gezeigt. Bei den Tieren konnte die starke Droge Fentanyl nachgewiesen werden.
Philipp Dahm
12.12.2024, 20:21
12.12.2024, 20:30
Philipp Dahm
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Forschende haben für eine Studie das Fettgewebe von 89 Grossen Tümmlern auf drei Chemikalien getestet.
30 Delfine wurden positiv getestet. Bei 18 konnte die starke Droge Fentanyl nachgewiesen werden.
Da einige der positiven Proben schon 2013 genommen wurden, existiert das Problem offenbar schon länger.
Delfine im Golf von Mexiko haben Spuren von menschlichen Chemikalien in sich: Sowohl kräftiges Opioid als auch Muskel-Relaxanten oder Sedativa lagern sich im Fettgewebe der Tiere ab. Das haben Forschende in einer US-Studie herausgefunden, die im Fachjournal «iScience» veröffentlicht worden ist.
Die Forschenden haben Proben des Fettgewebes von 89 Grossen Tümmlern entnommen: Sechs Biopsien wurden dabei an bereits verendeten Delfinen vorgenommen.
In 30 Proben konnte eine von drei Substanzen nachgewiesen werden, auf die getestet wurde: die Droge Fentanyl, den Relaxanten Carisoprodol und Meprobamat, das bei Angstzuständen verschrieben wird.
Problem existiert schon länger
Fetanyl konnte demnach in 18 Proben nachgewiesen werden. 14 der 89 untersuchten Tümmler stammten aus dem Gebiet beim Sund von Mississippi. Sie sind 2013 genommen und eingefroren worden, stellen aber 40 Prozent der positiven Chemikalienfunde. Für Dara Orbach, die an der Studie beteiligt war, ist das ein Zeichen, dass «dies ein länger währendes Problem in der Meeresumwelt» sei.
Die Forschenden sind alarmiert: «Wir sollten eigentlich keine Arzneimittel in Delfinen und in unseren Gewässern sehen», sagt Studienautorin Anya Ocampos. «Eine so starke Droge wie Fentanyl zu finden, war wirklich besorgniserregend, und wir haben so gut wie keine Ahnung, wie sich eine chronische Exposition gegenüber diesen Drogen auf unsere Meeressäuger auswirkt.»
Die Stoffe gelangen durch unzureichende Klärung des Abwassers ins Wasser, werden aber auch von den Herstellern oder durch die Landwirtschaft eingebracht. Die Kläranlagen in den USA können zwischen 23 und 54 Prozent der Chemikalien unschädlich machen.