Internationale StudieAuch diese 4 Seen in der Schweiz trocknen langsam aus
DPA/phi
18.5.2023
Wassernotstand in Südeuropa, Stauseen trocknen aus: Eine Studie zeigt, dass dies ein globaler Trend ist. Auch vier Schweizer Seen verlieren an Volumen. Andere Regionen verzeichnen eine gegenläufige Entwicklung.
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18.05.2023, 20:00
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Weltweit speichern Seen 87 Prozent des Süsswasservorkommens.
Mehr als die Hälfte der grössten Seen schrumpft, zeigt jetzt eine internationale Studie.
Auch vier Schweizer Seen verlieren Wasser: der Bodensee, der Vierwaldstättersee, der Neuenburgersee und der Genfersee.
Eine der Ursachen ist der Klimawandel, doch viele weitere Faktoren spielen eine Rolle.
Mehr als die Hälfte der grössten Seen der Welt verliert Wasser. Das berichtet ein internationales Forschungsteam nach der Auswertung von Satellitendaten im Fachblatt «Science».
Die Austrocknung geht den Wissenschaftlern zufolge grösstenteils auf die Erwärmung des Klimas und menschlichen Verbrauch zurück. Doch die Analyse enthält nicht nur Hiobsbotschaften: Die Autoren geben auch Hinweise, wie der Wasserrückgang reduziert werden könnte.
Natürliche Seen und Stauseen speichern etwa 87 Prozent des Süsswassers der Erde, obwohl sie nur 3 Prozent der Landfläche bedecken, schreibt die Gruppe. Doch vielerorts sind diese Wasserreservoirs bedroht. So vermeldete der Nordosten Spaniens erst kürzlich, dass die Stauseen in Katalonien nach monatelanger Dürre im Schnitt nur noch zu 26 Prozent gefüllt sind – vor einem Jahr waren es noch 58 Prozent.
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Der fallende Pegel im Stausee Valdecañas hat erstmals seit langem wieder den Dolmen von Guadalperal erscheinen lassen. Nur vier mal seit dem Bau des Stausees in den 60er Jahren war die Megalithanlage vollständig zu sehen.
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Dabei war es dort vor einem Jahr ebenfalls trocken, wie das obige Video und der unten stehende Clip vom August und April 2022 zeigen.
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In Italien wurde kürzlich für den Gardasee ein ungewöhnlich niedriger Wasserstand verzeichnet: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe der sich halbiert, hiess es. Doch auch vier Schweizer Seen werden auf einer interaktiven Karte zur Studie aufgeführt: der Bodensee, der Vierwaldstättersee, der Neuenburgersee und der Genfersee.
Viele Faktoren verantwortlich
Diese vier Gewässer trocknen aus – wenn auch deutlich langsamer als der Gardasee: Im Falle des Bodensees und des Neuenburgersees sei der Klimawandel der Grund dafür, bei den anderen beiden Seen gibt es keine entsprechenden Angaben.
Schon in den vergangenen Jahren ergaben Studien, dass das Volumen von Seen weltweit schrumpft, wobei immer wieder der Klimawandel als Faktor für die Entwicklung genannt wurde. Welchen Einfluss kurz- und langfristige Klimaschwankungen global auf das in Seen gespeicherte Wasser genau nehmen, ist allerdings schwer zu bestimmen, da auch menschliche Aktivitäten wie die Bewirtschaftung von Stauseen, Wasserentnahmen und Landnutzungsänderungen eine Rolle spielen.
Die Studie des Teams um den Hydrologen Fangfang Yao von der University of Colorado in Boulder zeichnet nun ein genaueres Bild. Die Forschenden entwickelten eine Technik zur Messung von Veränderungen der Wasserstände in fast 2000 der grössten Seen und Stauseen der Welt, die zusammen grob 90 Prozent des in Seen gespeicherten Süsswassers beinhalten. Untersucht wurde der Zeitraum von 1992 bis 2020.
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Die Dürre in Grossbritannien hat zur Freilegung einer alten Brücke geführt, die normalerweise unter dem Wasserspiegel eines Stausees liegt. Das Baitings Reservoir zwischen Manchester und Leeds führt gerade sehr wenig Wasser.