Hättest du's gewusst? 5 erstaunliche Hitze-Fakten

Valérie Glutz

30.7.2024

Hitzerekord der Welt. 56,7°C wurden 1913 i, US-amerikanischen Death Valley gemessen. (Archivbild)
Hitzerekord der Welt. 56,7°C wurden 1913 i, US-amerikanischen Death Valley gemessen. (Archivbild)
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Smalltalk ist ein wichtiges soziales Phänomen: Weil niemand gerne über den Ehekrieg in der eiegnen Familie redet, lästern wir lieber über die Eskapaden des Promi-Paares oder die Pleite des bekannten Unternehmers. Aber was wäre der Smalltalk ohne Wetter? Eben, bloss heisse Luft – womit wir beim Thema wären.

Im Folgenden findest du 5 Fakten zum warmen Wetter, mit denen du bei der nächsten Grillparty oder Geschäftsapéro brillieren kannst.

1. Fruchtfliegen wenden sich dem anderen Geschlecht zu

Fruchtfliegen verlieren bei Temperaturen über 30 Grad ihre sexuelle Orientierung. Das liegt an einem Gen namens Shibire, wie ein Team um den Wissenschaftler Toshihiro Kitamoto herausfand. Wenn die Erbanlage bei Hitze aktiv wird, nehmen die Insekten einen Duftstoff nicht mehr wahr, der männliche und weibliche Tiere unterscheidet. Männliche Fruchtfliegen verlieren dann das Interesse an Weibchen, werben stattdessen aber um andere Männchen. Wenn die Temperatur wieder auf unter 30 Grad gesenkt wird, verfliegt der Effekt laut «BBC» wieder.

Männchen oder Weibchen? Fruchtfliegen können diesbezüglich an sehr heissen Sommertagen schon mal verwirrt sein.
Männchen oder Weibchen? Fruchtfliegen können diesbezüglich an sehr heissen Sommertagen schon mal verwirrt sein.
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2. In der Hitze kann keiner Denken

Die Hitzewelle verlangsamt unser Denken am Morgen um 13 Prozent, und die negative Wirkung hält temporär auch noch an, wenn es bereits wieder abkühlt. Forscher der Harvard Chan School konnten das in einem Versuch nachweisen, in dem eine Gruppe in klimatiserten Räumen schlief, während die andere Gruppe nachts im eigenen Schweiss baden musste.

3. Hitze hat eine negative Auswirkung auf die psychische Gesundheit

Das wärmere Wetter hat laut einer Studie einen ähnlichen Effekt auf die Selbstmordrate wie eine wirtschaftliche Rezession: Die Klimaerwärmung wird in den kommenden drei Jahrzehnte die Zahl der Suizide in den USA um 9'000 und in Mexiko gar um 40'000 Personen ansteigen lassen, berichtet das Wissenschaftsmagazin «Nature Climate Science», nachdem Forscher einen Anstieg der Rate um 0,7 Prozent beziehungsweise 2,1 Prozent nachweisen konnten.

Temperaturen von über 40 Grad sind im italienischen Hochsommer Alltag – ist das auch in der Schweiz bald denkbar?
Temperaturen von über 40 Grad sind im italienischen Hochsommer Alltag – ist das auch in der Schweiz bald denkbar?
Cecilia Fabiano/LaPresse/AP/dpa

4. Hitzewellen verstärken Methan-Konzentration

Durch vermehrte und länger andauernde Hitzeperioden – Stichwort Klimawandel – werden in der Arktis seit einigen Jahren besorgniserregende Mengen an Permafrostboden aufgetaut. In den Permafrostgebieten sind Unmengen des Treibhausgases gespeichert, die durch das Schmelzen des Eises nun ans Freie treten.

Zur Erinnerung: Methan ist neben dem berühmt-berüchtigten CO2 das zweite wesentliche Treibhausgas. Nur, dass Methan in der Atmosphäre circa 80 mal stärker klimaaktiv wirkt als CO2. Die Folgen sind weitere Erwärmung, es käme zu einem sich selbst verstärkenden Prozess.

Die Methan-Konzentration in der Atmosphäre steigt seit Jahren kontinuierlich an. Deshalb bereitet das Schmelzen des Eises der Permafrostböden und somit das Austreten von Methan Wissenschaftler*innen weltweit Sorge. (Archivbild: Luftaufnahme der russischen Tundra im Lena-Delta.)
Die Methan-Konzentration in der Atmosphäre steigt seit Jahren kontinuierlich an. Deshalb bereitet das Schmelzen des Eises der Permafrostböden und somit das Austreten von Methan Wissenschaftler*innen weltweit Sorge. (Archivbild: Luftaufnahme der russischen Tundra im Lena-Delta.)
Torsten Sachs/Alfred-Wegener-Institut/dpa

5. Störche bevorzugen zur Abkühlung eine eher spezielle Methode

«Jeder soll nach seiner Façon selig werden», sagte einst der Preussenkönig Friedrich der Grosse so weise und klug. Und ein wenig dick auftragen ist im Zusammenhang mit der kommenden Information auch erste Bürgerpflicht, denn dank des Basler Zoos wissen wir nun, dass sich Störche auf die Beine kacken, um sich ein wenig Kühlung zu verschaffen.

Störche haben eine interessante Strategie zur Abkühlung an heissen Sommertagen entwickelt.
Störche haben eine interessante Strategie zur Abkühlung an heissen Sommertagen entwickelt.
Christian Charisius/dpa

Valérie Glutz