Beliebter Banker-Treffpunkt Zürcher Edel-Lokal verkauft gefälschte Zigarren für viel Geld

In einem Zürcher Edel-Lokal werden kopierte Zigarren als echte verkauft. Dahinter steckt kein Unbekannter. Die Bar nimmt Stellung.

Die auf Kuba hergestellten Zigarren der Marke Cohiba sind das Spitzenprodukt der staatlichen Zigarrenmanufaktur Habanos SA. Sie gehören zu den besten Zigarren weltweit und sind entsprechend teuer. Im Zürcher Edel-Lokal Tao's kostet eine Cohiba Siglo VI 115 Franken.

Allerdings: Dabei handelt es sich um Fälschungen, wie das Fachmagazin «Cigar» und das Online-Finanzmedium «finews.ch» berichten.

Das Restaurant mit Bar und Zigarrenlounge liegt im Herzen der Zürcher Finanzwelt und ist ein beliebter Treffpunkt ebendieser. Das Angebot ist mit teuren Weinen und Champagner entsprechend ausgerichtet.

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Zwei Journalisten der beiden Magazine haben dem Edel-Schuppen nach Hinweisen zu Fälschungen einen Besuch abgestattet. Dabei kauften sie zwei Cohiba-Zigarren für je 115 Franken. Eine rauchten sie vor Ort, die zweite nahmen sie zur genaueren Analyse mit.

Vernichtendes Urteil

Das Urteil fällt bereits beim Degustieren in der Bar vernichtend aus: «Die Testzigarre zeigt keine der markentypischen Aromen und lässt jegliche Tiefe vermissen», schreibt «Cigar». Und die Untersuchung der zweiten Zigarre bestätigt den Verdacht: «Der ikonische Kopf auf der Banderole ist nicht sauber aufgedruckt zudem stimmt die Breite des Cohiba-Schriftzugs nicht mit dem Original überein.»

Wenige Tage später bezogen die Journalisten weitere, billigere Zigarren von Tao's, die sich ebenfalls als Fälschungen entpuppten. 

Gemäss dem Chef der Bar beziehe das Lokal die Cohiba-Zigarren von einem gewissen Cubaruedi. Dabei handelt sich um keinen Unbekannten: Bereits 2018 wurde publik, dass Rudolf R. alias Cubaruedi seinen Kunden Direktimporte aus Kuba versprach – und Fälschungen lieferte.

Knappes Angebot verschärft Lage

Kubanische Zigarren sind in der Schweiz nicht nur teuer, sondern auch knapp. Die Firma Intertabak aus Pratteln BL, offizielle Schweizer Importeurin für kubanische Zigarren, kann die Nachfrage kaum bedienen. Das lässt den Markt für Zigarren dubioser Herkunft und für unrealistisch tiefe Einkaufspreise florieren. Auch in weiteren Lokalen finden die Journalisten gefälschte Zigarren.

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Manuela Summer, Operations Manager bei der The Tao Group AG, hat zu den Vorwürfen Stellung genommen: Man habe «zu leichtgläubig und naiv gehandelt», sagt sie zu den Magazinen.

Insgesamt seien nur wenige der betroffenen Zigarren verkauft worden, der Rest sei mittlerweile aus dem Humidor entfernt worden. Wie lange die falschen Zigarren im Sortiment waren, sagt das Tao's auf Anfrage nicht.

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