Gemischte Erfahrungen Schweizer Skigebiete sind beliebt bei ausländischen Milliardären

tgab

28.11.2023

Skifahrer am Eröffnungstag der Wintersaison Glacier 3000 in Les Diablerets.
Skifahrer am Eröffnungstag der Wintersaison Glacier 3000 in Les Diablerets.
Valentin Flauraud/KEYSTONE

Ausländische Unternehmen und Milliardäre investieren gerne in Schweizer Bergbahnen und Skigebiete. Ohne sie ginge in vielen Schweizer Skiorten nicht viel. Die Erfahrungen sind aber nicht überall positiv.

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  • Viele Schweizer Skigebiete, Hotels und Bergbahnen sind in der Hand von ausländischen Investoren.
  • Deren Geld ist meist hochwillkommen, denn muss etwa eine Bahn ersetzt werden, wird rasch ein zweistelliger Millionenbetrag fällig.
  • Das kann, muss aber nicht immer gut gehen.

Letztes Jahr übernahm Vail Resorts, der grösste Skiresort-Betreiber der Welt, das Skigebiet Andermatt-Sedrun UR. Es ist die erste Europa-Destination des US-Unternehmens. Anscheinend sind die Investoren auf den Geschmack gekommen.

Denn auch die Bergbahnen in Crans Montana VS sollen von dem amerikanischen Unternehmen übernommen werden, berichtet «Le Temps». Hauptaktionär der Bergbahnen Crans Montana Aminona (CMA) ist aktuell der tschechische Milliardär Radovan Vitek. Das Gerücht, dass er seine Anteile verkaufen möchte, hält sich hartnäckig.

Zwischen Vitek und Crans-Montana gab es in der Vergangenheit wiederholt Ärger. So liess er 2018 mitten in den Osterferien die Seilbahnen abschalten, wegen eines finanziellen Konflikts mit Crans-Montana und den Gemeinden Icogne und Lens.

Erfolgreicher Familienbetrieb aus Österreich

Bessere Erfahrungen mit ausländischen Investoren hat Saas-Fee gemacht. Fast zehn Jahre hat der amerikanische Hedgefonds-Manager Edmond Offermann bei den dortigen Bergbahnen investiert. 2019 übernahm ein Vertrauter des Tiroler Alpenkönigs Peter Schröcksnadel seine Anteile. Der österreichische Familienbetrieb hatte bereits seit 2018 Millionen in die Region investiert.

Saas-Fee ist jedoch nicht das einzige Schweizer Skigebiet in den Händen der Österreicher. Die Familie Schröcksnadel hält auch die Mehrheit an den Savognin-Bergbahnen.

Im Engadin wiederum sind die meisten Bergbahnen im Besitz zweier Zyprioten, den Gebrüdern Niarchos. Unter anderem gehören ihnen die Skigebiete Corvatsch und Diavolezza-Lagalp, denen die hohe Verschuldung zugesetzt hatte. Sie haben kräftig investiert – nicht ganz uneigennützig, sind sie doch im Engadin auch an Hotels und Immobilien beteiligt, die von den Bahnen profitieren.

Dass Luxushotels und Skigebiete als Investitionsobjekte gut zusammengehen, zeigt auch das Skigebiet Glacier 3000: Dort haben im Jahr 2005 der Ex-Formel-1-Tycoon Bernie Ecclestone und der Zuckerbaron Jean-Claude Mimran zusammen mit dem Gstaader Immobilienkönig Marcel Bach das Skigebiet Les Diablerets gekauft, das kurz vor dem Konkurs stand. Gleichzeitig sind sie auch Hotel-Besitzer vor Ort.