Familienunternehmen streicht 140 Stellen Kommt jetzt die nächste Schweizer Traditionsfirma ins Wanken?

Sven Ziegler

23.10.2024

Rund 140 Stellen werden in der Schweiz abgebaut.
Rund 140 Stellen werden in der Schweiz abgebaut.
Sigvaris

Das Schweizer Familienunternehmen Sigvaris streicht in der Ostschweiz 140 Stellen. Interne Versetzungen und Pensionierungen sollen die Auswirkungen mildern. 

Sven Ziegler

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  • Das Schweizer Familienunternehmen Sigvaris streicht in der Ostschweiz 140 Stellen.
  • Weltweit beschäftigt das 160 Jahre alte Unternehmen rund 1600 Mitarbeitende.
  • Sigvaris benennt in den Gründen bekannte Faktoren: Erheblicher Preisdruck, steigende Produktionskosten und die Frankenstärke, unter der der Export leide.

Sigvaris, ein führender Hersteller von Kompressionsstrümpfen, plant, in der Ostschweiz bis zu 140 Stellen abzubauen. Die Produktion und die Logistik werden teilweise ins europäische Ausland verlagert. Das berichtet das «Tagblatt».

Der Stellenabbau an den Standorten Wittenbach und St. Gallen wird schrittweise ab 2025 bis 2026 durchgeführt, wobei interne Versetzungen und Pensionierungen die Auswirkungen mildern sollen. Weltweit beschäftigt das 160 Jahre alte Unternehmen rund 1600 Mitarbeitende.

Trotz des Abbaus wird das globale Management von Winterthur nach St. Gallen verlegt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und den Standort zu erhalten. Zudem sollen in der Schweiz weiterhin Spezialproduktionen durchgeführt werden, heisst es laut dem «Tagblatt» vonseiten der Firma. Weitergehende Fragen seien allerdings nicht beantwortet worden. 

2018 noch Rekordumsatz

Sigvaris benennt in den Gründen bekannte Faktoren: Erheblicher Preisdruck, steigende Produktionskosten und die Frankenstärke, unter der der Export leide.

Noch 2018 schrieb das Unternehmen einen Rekordumsatz. Sigvaris setzt seine Produkte in über 70 Ländern ab.

Sigvaris ist innert weniger Stunden schon die zweite Schweizer Firma mit grosser Tradition, die Stellen ins Ausland verlegt. Am Dienstag wurde bereits bekannt, dass Hoffmann Neopac gut drei Dutzend Jobs vom Thunersee in die Niederlande verlegt.

Der traditionsreiche Dosenhersteller leidet nach eigenen Angaben unter dem starken Franken. Zudem habe man wichtige Schweizer Kunden verloren. 37 Vollzeitstellen werden in der Metallsparte gestrichen, drei Produktionslinien verlegt.