Ohne Lizenz in NordkoreaIkea-Ware taucht illegal in einem Einkaufzentrum in Pjöngjang auf
tgab
10.1.2025
Die neueste Luxus-Mall in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang schmückt sich mit westlichen Waren, darunter Möbel von Ikea. Doch der Einrichtungs-Riese hat nie eine Lizenz für Nordkorea erteilt.
tgab
10.01.2025, 19:53
Gabriela Beck
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Eine Luxus-Mall in Pjöngjang hat westliche Waren im Angebot, darunter Möbel von Ikea.
Ikea hat deutlich gemacht, dass es keinerlei Zustimmung für den Verkauf gegeben habe.
Auch Produkte von Luxus-Labels wie Mont Blanc oder Gucci sind im Angebot.
Ein Ikea-Logo in einer Shoppingmall wäre eigentlich nichts Besonderes. Doch dieses ziert ein Schaufenster in einem Einkaufszentrum in Pjöngjang. Und der Shop hat Einrichtungsgegenstände des schwedischen Möbel-Riesen im Sortiment, die man auch aus europäischen Läden kennt. Das ist dann doch etwas ungewöhnlich.
Laut «Bild» hat ein chinesischer Austauschstudent, der das Einkaufszentrum kurz vor Weihnachten besuchte, ein Video auf der Social-Media-Plattform Douyin hochgeladen. Seitdem haben sich Bilder im Netz verbreitet.
Ikea reagierte umgehend. Ein Sprecher erklärte, dass es «keine autorisierten Ikea-Verkaufskanäle in Nordkorea» gebe. Das heisst: Kim Jong-un hat ohne Erlaubnis Fake-Shops eröffnet. Der Ikea-Sprecher erklärte weiter, man werde «gegebenenfalls Massnahmen» ergreifen.
Wie aber kommen die Ikea-Möbel dann nach Nordkorea? Möglich wäre es, dass sie ursprünglich für den chinesischen Markt bestimmt gewesen waren und über Dritte ins Land geschmuggelt wurden.
Weitere Luxus-Marken im Angebot
Neu ist die Schmuggel-Masche nicht. Bereits 2018 hatte ein anderes Einkaufszentrum Möbel des schwedischen Weltunternehmens verkauft. Auch hier hatte Ikea keinerlei Zustimmung für den Verkauf gegeben.
Und der Möbelkonzern scheint nicht der einzige Hersteller zu sein, dessen Waren ohne Erlaubnis in Nordkorea vertrieben werden. Das Ryugyong-Einkaufszentrum mit rund 87'000 Quadratmetern Verkaufsfläche beherbergt neben dem falschen Ikea-Shop auch Luxus-Labels wie Mont Blanc oder Gucci. Schwer vorstellbar, dass dies mit Einverständnis der Unternehmen geschieht.