Reitschule Bern Mann wird Finger abgehackt – Polizei soll bei Hilfeleistung behindert worden sein

Lea Oetiker

10.1.2025

Die Reitschule hat ihre Tore temporär geschlossen. (Archivbild)
Die Reitschule hat ihre Tore temporär geschlossen. (Archivbild)
sda

Die Reitschule hat ihre Tore temporär geschlossen. Grund dafür: Diverse Gewalt und -Drogendelikte. So kam es jüngst am 29. Dezember zu einem Vorfall.

Lea Oetiker

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  • Die Reitschule Bern schliesst bis zum 22. Januar ihre Türen.
  • Grund dafür: Diverse Gewaltdelikte.
  • Einen Beitrag von «Schweiz aktuell» zeigt nun, dass es am 29. Dezember zu einem Vorfall vor der Reitschule kam, bei der eine Person einen Finger verlor.
  • Die Polizei soll gehindert worden sein, dieser Person zu helfen. 

Die Reitschule Bern, ein autonomes Kultur- und Begegnungszentrum, schliesst bis zum 22. Januar. Grund dafür: Massive Gewaltvorfälle, Drogenelend, Bandenkrieg und die Sicherheit der Mitarbeitenden und Gäste sei nicht mehr garantiert, begründet die Reitschule.

Laut der Kantonspolizei Bern kommt es im Durchschnitt zu mindestens fünf Gewalttaten pro Monat im Bereich der Reitschule.

So auch am 29. Dezember 2024. Zwei rivalisierende Gruppen gehen aufeinander los, wie «Schweiz aktuell» berichtet. Einer beteiligten Person wurde dabei ein Finger abgehackt. Die Polizei stellte im Rahmen ihres Einsatzes eine Machete sicher. Die Tat soll ein 25-jähriger Algerier begangen haben. Dieser Vorfall soll das Fass schliesslich zum Überlaufen gebracht haben, heisst es bei der Sendung weiter.

Polizei soll bei Arbeit gehindert worden sein

Auch soll die Polizei daran gehindert worden sein, der Person zu helfen. «Für uns ist es wichtig, dass wir unserer Arbeit nachgehen können. Insbesondere, wenn es verletzte Personen gibt», sagt Manuel Willi, Chef Regionalpolizei Kantonspolizei Bern. «Ein Anliegen wäre einen Austausch mit der Reitschule, aktuell wird das aber abgelehnt von Seite der Reitschule», sagt Willi weiter. Die Reitschule will auf Anfrage von «Schweiz aktuell» keine Stellung dazu nehmen. 

Häufig würden Polizeikontrollen aus der Reitschule heraus gestört werden, heisst es im Bericht weiter.

«Der Druck auf die Reitschule ist gross. Auch sie haben Menschen, die dort arbeiten und in Mitleidenschaft gezogen werden. Sie sehen, dass jetzt Handlungsbedarf angesagt ist», sagt Marieke Kruit, Stadtpräsidentin SP Bern zu «Schweiz aktuell».

Die bürgerliche Opposition kritisiert jedoch, dass selten was passieren würde. Die massive Gewalt müsse mit neuen Mitteln bekämpft werden: «Der Gemeinderat muss ganz klar der Polizei den Rücken stärken, dass sie ihre gesetzlichen Aufgaben wahrnehmen können. Und man muss endlich den Widerstand gegen die Videoüberwachung aufgeben. Die Vorfälle haben sich gehäuft, es braucht diese», so Alexander Feuz, Stadtrat, SVP Bern.