Flugausfälle bei Swiss möglich Hunderte Lufthansa-Flüge wegen Warnstreik abgesagt

SDA/dor

20.2.2024 - 03:54

Am Dienstag: Verdi ruft Lufthansa-Bodenpersonal zu Streik auf

Am Dienstag: Verdi ruft Lufthansa-Bodenpersonal zu Streik auf

Berlin, 18.02.2024: Die Gewerkschaft Verdi hat die Bodenbeschäftigten der Lufthansa für Dienstag zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen. Der Ausstand an den Lufthansa-Standorten Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart soll am Dienstag gegen 4.00 Uhr starten und am Mittwoch gegen 7 Uhr morgens enden. Da alle Bodenbeschäftigten von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen werden, wird es voraussichtlich zu grösseren Flugausfällen und Verzögerungen kommen. Hintergrund sind nach Angaben der Gewerkschaft die konzernweiten Vergütungstarifverhandlungen für die rund 25 000 Beschäftigten am Boden. Auch in der dritten Verhandlungsrunde am 12. Februar 2024 sei es zu keiner Einigung gekommen.

20.02.2024

Vor zwei Wochen legte Verdi den Betrieb der Lufthansa an Flughäfen bundesweit lahm. In den Tarifverhandlungen gab es seither wenig Bewegung. Das bekommen wieder die Fluggäste zu spüren – möglicherweise auch die der Swiss.

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  • Ein weiterer Warnstreik bei der Lufthansa führt seit Montagabend zu zahlreichen Flugstreichungen.
  • Mehr als 100'000 Kund*innen könnten laut Lufthansa betroffen sein.
  • Der Streik soll in einzelnen Betriebsteilen bis 7.10 Uhr am Mittwoch dauern, in der Regel aber in der Nacht zum Mittwoch auslaufen.
  • Auf den Flugbetrieb der Swiss hat der angekündigte Warnstreik keine grösseren Auswirkungen.
  • Es sei aber nicht ganz auszuschliessen, dass es im Verlaufe des Tages, insbesondere am Flughafen München, zu Verspätungen oder kurzfristig doch noch zu Flugausfällen kommen könnte, hiess es bei der Fluggesellschaft.

Passagiere der Lufthansa müssen am Dienstag improvisieren. Ein weiterer Warnstreik bei dem Unternehmen führt seit Montagabend zu zahlreichen Flugstreichungen. Mehr als 100'000 Kund*innen könnten laut Lufthansa betroffen sein. Der Streik soll in einzelnen Betriebsteilen bis 7.10 Uhr am Mittwoch dauern, in der Regel aber in der Nacht zum Mittwoch auslaufen.

Am Montagabend gingen nach Verdi-Angaben Lufthansa-Beschäftigte der Technik, der Logistik, der Fracht und der IT in den Warnstreik. Für Dienstag hat die Gewerkschaft auch das Bodenpersonal in Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

Noch einige wenige Interkontinental-Flüge

Das Unternehmen rechnet mit Hunderten Flugausfällen. Schon am Montagabend strich die Gesellschaft an ihrem wichtigsten Drehkreuz Frankfurt mehr als 50 Verbindungen. Nur einige wenige Interkontinental-Flüge sollten noch stattfinden.

Am Dienstag will die Fluggesellschaft 10 bis 20 Prozent ihres geplanten Programms von rund 1000 Flügen in die Luft bringen. Der Flughafen München warnte vor erheblichen Einschränkungen. In Hamburg und Düsseldorf fallen nach Angaben der Betreiber alle 23 Lufthansa-Flüge aus, in Köln/Bonn nahezu alle. Betroffen sind auch nicht bestreikte Flughäfen: So sind in Hannover und Bremen alle Lufthansa-Flüge von und nach Frankfurt und München gestrichen.

Mehr als 100'000 Lufthansa-Kund*innen könnten vom Streik betroffen sein. (Archivbild)
Mehr als 100'000 Lufthansa-Kund*innen könnten vom Streik betroffen sein. (Archivbild)
Bild: Keystone

Auf den Flugbetrieb der Swiss hat der angekündigte Warnstreik keine grösseren Auswirkungen, wie die Airline am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Es blieben vorerst alle am Dienstag geplanten Verbindungen im Flugprogramm.

Es sei aber nicht ganz auszuschliessen, dass es im Verlaufe des Tages, insbesondere am Flughafen München, zu Verspätungen oder kurzfristig doch noch zu Flugausfällen kommen könnte.

900 Ausfälle vor zwei Wochen

Bei der ersten Warnstreikwelle vor knapp zwei Wochen fielen rund 900 Flüge aus, und mehr als 100'000 Passagiere mussten umplanen. Die Lufthansa warnte die Passagiere stornierter Flüge: Sie sollten nicht zum Flughafen kommen, weil dort die Umbuchungsschalter nicht besetzt seien.

Hintergrund des Warnstreiks sind die konzernweiten Vergütungstarifverhandlungen für die laut Verdi rund 25'000 Beschäftigten am Boden – unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik Logistik Services und Lufthansa Engineering and Operational Services (Leos). Die Lufthansa spricht von rund 20'000 Beschäftigen.

Die Tarifverhandlungen sollen am Mittwoch fortgesetzt werden. Verdi bezeichnete die zweite Warnstreikwelle als notwendig, weil die Lufthansa in der vorangegangenen Verhandlung keine Anstalten gemacht habe, ihr vorliegendes Angebot nachzubessern.

SDA/dor